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Wichtiger Energieträger So setzt sich der Stromverbrauch der Schweiz zusammen

Strom verdrängt zunehmend fossile Energieträger und wird so im Alltag immer wichtiger. Der Verbrauch hierzulande im Überblick.

Die verminderte Gasversorgung aus Russland und die abgestellten Kernkraftwerke in Frankreich zeigen derzeit, wie angespannt die Energieversorgung in Europa ist. So warnt auch der Bund vor möglichen Energie-Engpässen im Winter. Dass der Schweiz der Strom ausgehen könnte, sei ein reales Risiko, heisst es aus der Strombranche.

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Aus dem Archiv: Schweiz bereitet sich auf Strom-Notstand vor
Aus Tagesschau vom 20.07.2022.
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Auch wenn der Energieverbrauch in der Schweiz insgesamt – also auch jener von fossilen Energieträgern – in den vergangenen Jahren zurückgegangen ist, bleibt Elektrizität wichtiger denn je. Seit der Jahrtausendwende ist der Stromverbrauch um rund 8 Prozent gestiegen.

Homeoffice steigert Verbrauch

Das Bundesamt für Energie (BFE) erklärt den gestiegenen Stromverbrauch mit der positiven Wirtschaftsentwicklung und dem Wachstum der Bevölkerung. Ausserdem ist der Verbrauch während Corona zusätzlich angestiegen: Die Bevölkerung hat wegen Homeoffice vermehrt in den eigenen vier Wänden gearbeitet und gekocht. Trotzdem hat der Stromverbrauch pro Kopf in der Schweiz zwischen 2000 und 2020 um 9 Prozent abgenommen.

Zu den grossen Stromverbrauchern in der Schweiz zählen Wohnungen und Wohnhäuser. Haushalte verbrauchen rund 35 Prozent des Stroms. In den vergangenen 20 Jahren ist ihr Verbrauch dabei um etwa 25 Prozent gestiegen.

«Der Stromverbrauch steigt wegen der Elektrifizierung und Digitalisierung», sagt Nils Epprecht, Leiter der Schweizerischen Energiestiftung. So stehen in Haushalten immer mehr elektrische Küchenhelfer und Unternehmen und Industriebetriebe arbeiten zunehmend digital. «Diesen gesteigerten Stromverbrauch nimmt man in Kauf, um sich von den fossilen Energieträgern zu verabschieden.»

Einen grossen Teil der Elektrizität nutzen Haushalte, um die Räume zu heizen. Dabei haben Umstellungen in der Heiztechnik den Verbrauch zusätzlich erhöht. «Heute gibt es wesentlich mehr Wärmepumpen», sagt Jürg Rohrer, Professor für Erneuerbare Energien an der ZHAW. «Sie haben die klassischen Ölheizungen abgelöst.»

Der Stromverbrauch für Wärmepumpen ist zwischen 2000 und 2020 um über 300 Prozent gestiegen, wie Zahlen des BFE zeigen. Dagegen ist der Verbrauch von Energieträgern wie Heizöl, Holz oder Kohle zurückgegangen.

Neben den Haushalten fliesst ein grosser Teil des Stroms auch in die Industrie sowie in den Dienstleistungssektor. Fabriken und Produktionsstätten verbrauchen über die Hälfte des bezogenen Stroms, um Motoren und Maschinen anzutreiben.

Seit 2000 ging der Bedarf an Elektrizität in der Industrie um rund vier Prozent zurück. Grund dafür seien gesetzliche Vorgaben, sagt Energieexperte Rohrer. «Sie zwangen die Betriebe zu technischen Verbesserungen und so sind heute etwa Motoren mit tieferem Stromverbrauch im Einsatz.»

Mit Blick auf den drohenden Strommangel im Winter stellt sich die Frage, wie in der Schweiz weiter Elektrizität eingespart werden kann. In einem ersten Schritt würde der Bund mit Sparappellen dazu aufrufen, den Stromverbrauch zu reduzieren. Diese Appelle würden aber nicht wirken, glaubt Rohrer.

Steigende Strompreise absehbar

Eine stärkere Wirkung auf den Verbrauch dürfte dagegen die Strompreise haben, erklärt er, jedoch erst ab einem bestimmten Grad. «Erst wenn der Strompreis um den Faktor zwei oder drei steigt, dann gibt es Verhaltensänderungen.» Wie sich die Strompreise tatsächlich entwickeln, steht Ende August fest.

Preiserhöhungen von bis zu 35 Prozent

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Anfang Mai hat der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen seine Mitglieder zur Preisentwicklung befragt. Über die Hälfte davon rechnet damit, dass sie die Strompreise um ungefähr 20 Prozent oder mehr erhöhen müssen. Gemäss der Eidgenössischen Elektrizitätskommission Elcom könnte es regionale Preiserhöhungen von bis zu 35 Prozent geben. Ende August gibt sie die definitiven Strompreise bekannt.

10 vor 10, 04.08.2022, 21:50 Uhr

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