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Schweiz «Wir befinden uns nicht in einer Notfallsituation»

Der Tessiner Sicherheitsdirektor ist nicht erstaunt, dass die Zahlen der ankommenden Flüchtlinge im Tessin nach oben geschnellt sind. Er gibt aber Entwarnung: Noch sei die Situation unter Kontrolle.

Seit einigen Wochen kommen wieder Tausende Flüchtlinge über das Mittelmeer in Italien an. Die Auswirkungen dieses neuen Zustroms bekommt nun auch das Tessin zu spüren. Für den Tessiner Sicherheitsdirektor und Lega/SVP-Politiker Norman Gobbi ist das keine Überraschung.

«Wenn Menschen an Italiens Südküste landen, dauert es immer etwa zwei Wochen, bis ein Teil von ihnen zu uns kommt.» Ausserdem sei diese Entwicklung schon vor Monaten vorhergesagt worden. Die Öffentlichkeit hätte damals den Fokus auf die Grenze im St. Galler Rheintal gelegt, wo aber nur wenige Menschen eingereist seien.

«Eingangstor liegt in Chiasso»

«Das eigentliche Eingangstor für Flüchtlinge in die Schweiz liegt in Chiasso.» In der ersten Juniwoche wurden dort über 700 Personen registriert. Das sind circa 500 Flüchtlinge mehr als noch wenige Wochen zuvor. Gobbi hält aber fest: «Wir befinden uns noch nicht in einer Notfallsituation.»

Für den Tessiner Sicherheitsdirektor ist aber klar, dass ein regelmässiger Zustrom von Flüchtlingen das Tessin vor finanzielle Probleme stellen wird. Denn nachdem die ankommenden Personen auf Bundesebene registriert würden, verteile man sie auf die Kantone. «So sind bei uns im ersten Semester 2016 Mehrkosten von etwa fünf Millionen Franken entstanden.»

Nicht nur das Tessin ist betroffen

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Mehr Flüchtlinge kommen über das Tessin
aus SRF 4 News aktuell vom 14.06.2016.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 40 Sekunden.

Darum würde Gobbi am liebsten alle aus Italien ankommenden Flüchtlinge dorthin zurück schicken, weil es ein sicheres Land sei. «Dabei ist es mir Wurst, ob sie dort schon registriert wurden oder nicht.» Heute liegt die Rückführungsquote bei aus Italien kommenden Asylsuchenden bei rund 10 Prozent.

Betroffen ist aber nicht nur das Tessin. Auch auf der Route vom italienischen Domodossola nach Brig wird ein Anstieg der Zahlen vermeldet und gemäss Bundesrat Ueli Maurer scheint auch der Kanton Graubünden in den Fokus der Schlepper zu rücken. Sie würden abtasten, ob Flüchtlinge über das Poschiavo oder das Val Mustair leichter nach Deutschland oder Österreich durchreisen können als über die Grenze in Chiasso.

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