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Schweiz Zinslos glücklich mit der dritten Säule?

Gegen 100 Milliarden Franken horten Schweizer in der dritten Säule. Und sie horten weiter – obwohl dieses Geld fast gar keinen Zins abwirft. Ein Experte erklärt, warum sie das tun.

Die 3. Säule der beruflichen Vorsorge steht im Schatten der ersten Säule, der AHV, und der zweiten Säule, den Pensionskassen. Im Laufe der Jahre ist sie aber trotzdem tüchtig gewachsen. Und sie wächst weiter. Mittlerweile liegen gegen 100 Milliarden Franken auf Konten und Depots der Säule 3a. Das zeigen neue Zahlen des Vereins «Vorsorge Schweiz». Und sie zeigen auch, dass die Schweizer ihre private Vorsorge bisher sehr konservativ und wenig rendite-bewusst anlegen.

«Wir sind in wirtschaftlich guten Zeiten»

Viele Erwerbstätige sorgen also lieber für das Alter vor, als dass sie ihr Einkommen verprassen – auch wenn sie für Sparbatzen zurzeit nur mickrige Zinsen erhalten.

Martin Eling vom Institut für Versicherungswirtschaft der Universität St.Gallen ortet diesbezüglich eine grosse Aufmerksamkeit für Vorsorgethemen und ein grosses Absicherungsbedürfnis in der Bevölkerung. Für Eling «liegt es im Trend», Geld für die Altersvorsorge auf die Seite zu legen. «Trotz der tiefen Zinsen», sagt er, «sind wir in wirtschaftlich sehr guten Zeiten.» Deshalb seien viele in der Lage, zu sparen.

Audio
Säule 3a: Geld, das brach liegt
aus HeuteMorgen vom 21.05.2016.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 53 Sekunden.

«Die Alternativen sind nicht viel besser»

Ungefähr die Hälfte der Erwerbstätigen spart im Rahmen der 3. Säule. Maximal 6800 Franken können sie so steuerbegünstigt für das Alter pro Jahr auf die hohe Kante legen. Dabei entscheiden sich 80 Prozent für ein Sparkonto. Nur 20 Prozent investieren ihre individuellen Vorsorge-Gelder in Wertschriften, obwohl diese mittel- und längerfristig einen höheren Ertrag versprechen.

Dazu macht Werner Hertzog vom «Verein Vorsorge Schweiz» folgende Überlegung: «Es könnte sein, dass die Leute sagen: Die Alternativen sind ohnehin nicht viel besser.» Zudem würden sie kein Risiko eingehen wollen, sondern einfach die steuerlichen Vorteile nutzen. «Das bringt vielen schon genügend Performance», so Hertzog.

Sicherheit ist den meisten also wichtiger als Rendite. Für Professor Eling von der Uni St. Gallen ist aber vor allem wichtig, dass die 3. Säule wächst. Denn wer individuell vorsorge, könne allfällige Rentenkürzungen bei der 2. Säule der Altersvorsorge besser verkraften.

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