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Bundesratswahlen Entspannt und gut gelaunt

Von Anspannung keine Spur. Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf war in aufgeräumter Stimmung, als sie ihren Rücktritt bekannt gab.

Wie um die versammelte Journalisten-Schar etwas zu foppen, eröffnete Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf die Medienkonferenz nicht mit der Ankündigung ihres Rücktritts. Sondern mit der zweiten Stufe der Energiestrategie 2050, über die der Bundesrat beraten hatte.

Ein Lachen ging durch den Raum – so richtig glauben konnte wohl niemand, dass die Bundesrätin nicht als erstes ihren Rücktritt zur Sprache bringen werde. Dennoch beharrte eine gut gelaunte Widmer-Schlumpf darauf, dass die Energiestrategie «ein wichtiges Thema» sei. «Ich weiss, solche wichtigen Dinge fallen bei Ihnen immer durch», sagte sie, an die Journalisten gewandt. «Sie konzentrieren sich auf die Kleidung oder die Frisur der Bundesrätinnen – nicht der Bundesräte, nur der Bundesrätinnen – bei den Bundesräten ist es etwas schwieriger mit der Frisur.»

Die Sache steht im Vordergrund

So gelöst und scherzend begann Widmer-Schlumpf ihre Pressekonferenz, an der sie ihren Rücktritt bekannt gab – nachdem sie dann doch noch einige Sätze über die Energiestrategie verloren hatte. Ihre Bitte, die Medien sollten doch auch darüber etwas schreiben, wird wohl frommer Wunsch bleiben.

Video
Eveline Widmer-Schlumpf: «Ist das eine ernsthafte Frage?»
Aus News-Clip vom 28.10.2015.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 38 Sekunden.

Dass sie die Pressekonferenz mit einem Sachgeschäft eröffnet habe, passe zur Bündner Bundesrätin, sagt SRF-Bundeshausredaktor Dominik Meier. «Sie hat sich dabei wohl auch etwas als die Sachpolitikerin zelebriert, die sie ist. Vielleicht wollte Widmer-Schlumpf den Medien auch einen Wink geben, dass sie die Spekulationen der letzten Tage nicht sehr goutiert hat.»

Tatsächlich beantwortete Widmer-Schlumpf jene Fragen, die Sachgeschäfte betrafen, vertieft und mit Freude. Sobald es aber um ihr Privatleben ging, fielen die Antworten kürzer aus. Zu ihrer Zukunft sage sie nichts, meinte sie beispielsweise. «Sie müssen mich nicht fragen, was ich mache; darauf werde ich Ihnen keine Antwort geben.» Bei alldem blieb sie jedoch stets gelassen und souverän, oft mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht.

«Aufhören, wenn es Spass macht»

Eveline Widmer-Schlumpf begründete ihren Rücktritt damit, dass die letzten acht Jahre an der Substanz gezehrt hätten. Zudem solle man «bei Aufgaben, die man gerne macht, aufhören, wenn es noch Spass macht». Allerdings dürften auch andere Faktoren mit hineingespielt haben in ihren Entscheid, im Dezember zurückzutreten.

Denn letzten Endes hatte Widmer-Schlumpf kaum eine Wahl, sagt Bundeshausredaktor Dominik Meier. «Bei der Bundesratswahl am 9. Dezember eine Zitterpartie einzugehen, ist nicht ihr Stil.» Zwar habe Widmer-Schlumpf ihren Rücktritt nicht so begründet – «doch das wäre auch ein Zeichen von Schwäche gewesen». Indem sie den Zeitpunkt ihres Rücktritts selbst bestimmt habe, könne sie als erfolgreiche Finanzministerin abtreten. Sie hat es mit viel Humor getan.

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