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Freiburg-Korrespondent Oliver Kempa: «Die Angriffe müssen an zwei Fronten abgewehrt werden.»
Aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 19.10.2021. Bild: Oliver Kempa/SRF
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Wahlen Kanton Freiburg Der Druck kommt nun von links und rechts

Die Linke tritt als Bündnis an, die Rechte allein. Es gibt einen doppelten Angriff auf die Mitte. Eine Analyse.

Vier Sitze für die Bürgerlichen, drei Sitze für die Linken – diese Zauberformel für die Freiburger Kantonsregierung hat das Stimmvolk bei den Gesamterneuerungswahlen 2011 und 2016 bestätigt. Doch mit dem Rücktritt der Grünen Staatsrätin Marie Garnier 2018 haben sich die Kräfteverhältnisse verschoben: Die FDP konnte mit Didier Castella den Grünen den Sitz abjagen.

Linke hoffen auf grüne Welle

Diesen Sitz zurückzugewinnen wird für die Linken im Kanton Freiburg jedoch keine einfache Aufgabe. Die SP kann zwar mit Jean-François Steiert einen Bisherigen wieder ins Rennen schicken. Ihr Plan, mit dem bekannten Ständerat Christian Levrat den zweiten Sitz zu verteidigen, ging aber nicht auf. Levrat entschied sich für das Präsidium der Schweizerischen Post und hinterlässt damit ein Loch in der Strategie der Freiburger SP, die über keinen ähnlich bekannten Ersatz verfügt.

Was dennoch für einen Sitzgewinn der Linken sprechen könnte, ist ihre Geschlossenheit: SP, Grüne und Mitte-Links-CSP treten mit einer gemeinsamen Liste an. Insbesondere die Grünen befinden sich seit einigen Jahren stark im Aufwind. Insgesamt ist der linke Block damit seit den Wahlen 2016 sicher nicht schwächer geworden – und damals reichte es bekanntlich für die drei Sitze.

SVP erhebt Anspruch auf Regierungssitz

Im Gegensatz zu den Wahlen 2016, als die Mitte (damals noch CVP), die FDP und die SVP ebenfalls mit einer gemeinsamen Liste antraten, üben die drei grossen bürgerlichen Parteien dieses Jahr den Alleingang. Bei den letzten kantonalen Parlamentswahlen erreichten sie alle eine Parteistärke von je rund 20 Prozent, deshalb erscheint eine Verschiebung der Sitze im bürgerlichen Block rechnerisch als wahrscheinlich.

Insbesondere die SVP macht ihr Recht auf eine Beteiligung in der Regierung geltend. Die Partei kann keine Bisherigen ins Rennen schicken, sie versucht deshalb mit einem Viererticket möglichst viele verschiedene Wählerinnen und Wähler anzusprechen. Das erklärte Ziel von mindestens einem Sitz im Staatsrat ist damit durchaus erreichbar.

Entscheidung wohl nicht im ersten Durchgang

Die Mitte und die FDP sind damit von zwei Seiten unter Druck: Von links gilt es, die grüne Welle abzuwehren, von rechts drängt die SVP in die Kantonsregierung. Sie können zwar auf drei Bisherige zählen (Olivier Curty und Jean-Pierre Siggen von der Mitte, Didier Castella von der FDP), müssten aber je auch jemand Neues über die Ziellinie bringen, um ihre Anzahl der Sitze zu verteidigen. Ob es an beiden Fronten gelingt, die Angriffe erfolgreich abzuwehren, ist fraglich.

Der erste Wahlgang findet am 7. November statt. Dass dann eine Entscheidung fällt, ist aber unwahrscheinlich. Für eine Wahl müssen die Kandidierenden mehr als 50 Prozent der Stimmen erhalten. Es ist gut möglich, dass alle Sitze erst beim 2. Durchgang am 28. November besetzt werden.

Oliver Kempa

Oliver Kempa

Freiburg-Korrespondent

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Oliver Kempa ist seit 2020 Korrespondent von Radio SRF in Freiburg.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 18.10.2021, 17:30 Uhr

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