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Wirtschaft Bauwirtschaft legt weiter zu, Detailhändler kämpfen

Freud und Leid liegen oft nah zusammen – da macht auch die Schweizer Wirtschaft keine Ausnahme. Das zeigt zumindest die jüngste KOF-Studie. Während Industrie und Bau ihre Positionen festigen oder ausbauen konnten, sehen der Finanzsektor und die Detailhändler mit gemischten Gefühlen in die Zukunft.

Die Schweizer Wirtschaft entwickelt sich robust, gewinnt aber momentan kaum zusätzlich an Schwung. Nach Anstiegen im Mai und Juni hat sich die Geschäftslage laut einer Umfrage der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich bei über 6000 Unternehmen im Juli wieder verschlechtert. Auch der Optimismus für die kommenden Monate habe etwas nachgelassen, teilte die KOF am Donnerstag mit.

Die Situation sei insgesamt stabil, die Schweizer Wirtschaft lege aber nicht im gewohnten Tempo zu, sagte KOF-Experte Klaus Abberger.

Schweizer Firmen wieder konkurrenzfähig

Die Industriefirmen bezeichneten die Geschäftslage zwar nach wie vor als unbefriedigend. Der Bestellungseingang habe an Dynamik verloren und die Kapazitäten seien mit 80,5 Prozent weiterhin unterdurchschnittlich ausgelastet. Die Erosion der Erträge in der Industrie hat sich aber deutlich verlangsamt, wie Abberger festhielt. Das Problem hoher Kosten in Franken stehe nicht mehr im Vordergrund, sondern die schwächelnde internationale Nachfrage.

«Die Hausaufgaben sind gemacht», sagte der KOF-Experte. Die Konkurrenzfähigkeit gegenüber ausländischen Anbietern wird erneut besser beurteilt. Bald zwei Jahre nach der Einführung des Euro-Mindestkurses wird die Wettbewerbsposition wieder ähnlich beurteilt, wie im Jahr 2009, bevor das Problem der Frankenstärke eskalierte. Einige Industriefirmen erwägen nun Preiserhöhungen.

Schwache Ertragslage bei Detailhändlern

Auf hohem Niveau nochmals zugelegt hat die Bauwirtschaft: Geschäftslage, Auslastung und Reichweite der Aufträge haben weiter zugenommen. Preiserhöhungen könnten die Baufirmen dennoch kaum durchsetzen, sagte Abberger.

Im Gastgewerbe hat sich die Lage etwas aufgehellt. Insbesondere die Hoteliers klagen weniger, weitere Preisabschläge sind kaum noch geplant. Die Branche habe wieder Boden unter den Füssen, hiess es. In der Gastronomie nahm die Zuversicht zu Jahresbeginn aber etwas ab.

Trübsal blasen die Detailhändler. Sie spürten das schlechte Wetter im Frühjahr und blieben auf Waren sitzen. Im Juli konnten sie die gestiegenen Lagerbestände laut der Umfrage zu einem grossen Teil abbauen. Die Ertragslage blieb schwach und die Kundenfrequenzen nahmen im Jahresvergleich ab.

Banken und Gastgewerbe mit zu viel Personal

Im Finanzsektor beurteilen die Versicherungen ihre Geschäftslage als nicht mehr ganz so hervorragend. Das schwierigere Finanzmarktumfeld habe die Assekuranz wohl vorsichtiger werden lassen, sagte Abberger. Die Personalpläne der Versicherer seien dennoch weiterhin leicht positiv, während die Banken ihre Mitarbeiterzahl immer noch als etwas zu hoch erachten.

Auch die Industrie und das Gastgewerbe schätzen den Personalbestand als zu gross ein, während Detailhändler einen geringen Ausbau planen.

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