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Legende: 28 Milliarden Franken verwalten die zehn grössten Krankenkassen. Das ist auch Anlage-Kapital. Colourbox
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Börsengeschäfte der Kassen Krankenkassen investieren Prämiengeld – auch mit Risiko

Worum geht es? Krankenkassen nehmen jährlich nicht nur Milliarden an Prämien ein. Sie sind auch millionen- und milliardenschwere Anleger. Das Vermögen der zehn grossen Kassen beträgt fast 28 Milliarden Franken. Und die Erträge darauf summieren sich auf mehrere hundert Millionen Franken pro Jahr.

Wie sehr schwanken die Renditen? Zwischen den Kassen gibt es grössere Unterschiede, was die erzielten Renditen und das dafür eingegangenen Risiko betrifft, wie eine Untersuchung der Anlageberatung Ppcmetrics von 2014 bis 2016 zeigt. Es gibt Krankenversicherer, die mit einem ähnlichen Anteil risikoreicher Anlagen (z. B. Aktien oder Alternative Anlagen) mehr verdienen als andere.

Grafik, die risikoreiche Anlagen und die erzielte Rendite von Krankenkassen zeigt.
Legende: Die Krankenkassen unterscheiden sich stark in ihren risikoreichen Anlagen und der erzielten Rendite. SRF/ppcmetrics

Welche Kassen investieren gut, welche weniger? Ideal investieren Krankenkassen, die eine sehr hohe Rendite mit sehr wenig Risiko erzielen (Grafik oben links). Wer weniger gut investiert hat, findet sich unten rechts. Die Erfolgreichen: 2016 erzielte Aquilana mit knapp 25 Prozent risikoreichen Anlegen rund 4 Prozent Rendite. Ähnlich gut waren CSS und Helsana. Die weniger Erfolgreichen: Die ÖKK erzielte beispielsweise knapp 2 Prozent Rendite, ähnlich hoch wie die KPT. Aber ÖKK hält deutlich mehr risikoreiche Anlegen, nämlich über 30 Prozent. Die Krankenversicherung schreibt:
«ÖKK hat eine Anlagestrategie festgelegt, welche die Risikofähigkeit berücksichtigt. Das Risiko wird breit diversifiziert und laufend überwacht.»

Was hat der Prämienzahler davon? Bei einigen Krankenkassen fliesst die Rendite der Kapital-Anlagen auch in die Gestaltung der Prämien mit ein. So konnte beispielsweise die CSS – Marktführerin in der Grundversicherung – dank den Kapitalerträgen über die vergangenen fünfzehn Jahre laut eigenen Angaben die Prämien 2.5 bis 3 Prozent tiefer kalkulieren.

Wie riskant investieren Krankenkassen generell? Krankenkassen können bei Anlageentscheidungen zwar mehr Risiko eingehen als Lebensversicherer, aber sie sind weniger risikofreudig als beispielsweise Pensionskassen. Hansruedi Scherer von Ppcmetrics begründet die Vorsicht so: «Krankenversicherer haben ein sehr hohes Reputationsrisiko. Eine Schlagzeile ‹Krankenkassen haben Milliarden versenkt› wäre der absolute Horrorfall für die ganze Branche.»

Weshalb brauchen Krankenkassen eine Rendite?

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Eine angemessene Rendite ist für Krankenversicherer unabdingbar. Zwischen 2012 bis 2016 erzielten Schweizer Krankenkassen in ihrem Kerngeschäft in vier von fünf Jahren einen Verlust. Neuere Zahlen sind nicht verfügbar. Nur dank Erträgen am Kapitalmarkt konnten die Krankenversicherer in der Mehrheit dieser Jahre schwarze Zahlen schreiben, so die Analyse des Wirtschaftsmagazins «ECO».

Krankenkassen verwalten Milliarden-Vermögen

Name
Vermögen 2017 (Mrd. Fr.)
Rendite 2017 (%)
Rendite 2016 (%)
Helsana
6,3
6,0
3,3
CSS
4,3
4,7
3,7
Visana
3,6
2,3**
2,1**
Sanitas
2,95
3,0
1,4
Groupe Mutuel
2,9
6,2
2,2
Swica
2,7
4,4
2,6
Concordia
2,4
4,1
2,5
Assura
1,1
1,3
1,4
KPT
1,2*
7
3
ÖKK
0,5
7,6
1,9

*per Ende 2016

**ECO-Berechnungen (ohne Bestätigung von Visana)

Quellen: Geschäftsberichte, Firmenangaben

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