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Wirtschaft Der Sex war schuld – Pius Regli: Vom Kellner zum Kultgastronom

Mit 23 Jahren setzte Pius Regli das erste Mal einen Fuss auf Sylter Sand und blieb. Dass es ihn aus dem Luzernischen so weit in den Norden verschlug, lag an verheissungsvollen Bildern, die ihm seit seinem 16. Lebensjahr nicht mehr aus dem Kopf gingen.

Entflammt wurde seine Leidenschaft für Sylt durch einen Sexfilm. «Heisser Sand auf Sylt» lief in Luzern im Kino Madeleine. Das weiss Pius Regli noch genau, so sehr hat ihn dieser Film mit 16 Jahren beeindruckt: «Ich bin ein Bub aus Emmen. Und in Emmen hat man es sich nicht vorstellen können, dass Männlein und Weiblein gleichzeitig nackt ins Wasser gehen.» Auch wenn sich der heute 61-Jährige dies inzwischen besser vorstellen kann, so hat sich seine Leidenschaft für Deutschlands Nordseeinsel keinesfalls gelegt.

Vom Kellner zum Kultgastronom

Pius Regli kam vor 38 Jahren als Kellner auf die Insel – und blieb. Heute ist er einer der erfolgreichsten Sylter Gastronomen und zu einer Marke geworden. Für viele Gäste ist ein Besuch im «Manne Pahl», das Regli inzwischen zusammen mit seiner Tochter betreibt, zu einem festen Termin während ihres Sylt-Aufenthalts geworden.

In der schicken Gemeinde Kampen beheimatet, wo Deutschlands Jet Set gerne urlaubt, war das «Manne Pahl» bereits eine Institution auf der Insel, bevor der Schweizer die Leitung übernahm. Nun, 30 Jahre später, ist es immer noch eine Institution – Pius Regli sei Dank.

«Dabei kann ich eigentlich gar nichts!» Das betont der Emmener gerne. Und erwirtschaftet mit diesem Unvermögen nach eigenen Angaben einen Umsatz von rund zwei Millionen Euro jährlich, was eher tief gestapelt sein dürfte. Nebst seiner Haupteinnahmequelle «Manne Pahl» betreibt Regli zwei Weinwirtschaften unter dem Namen «Pius‘», eine auf der Insel, eine in Hamburg. Und verkauft Mode, die vor allem bei der Kampen-Klientel gut ankommt.

Zu seinen Freunden gehören viele prominente Schauspieler, Liedermacher und Fussballstars, darunter Ex-Borussia-Dortmund-Trainer Jürgen Klopp sowie der ehemalige Trainer der griechischen Nationalmannschaft Otto Rehhagel.

Luzerner Dialekt ist eingerostet

Nach 38 Jahren an der Nordsee spricht Regli inzwischen mit einem hörbar norddeutschen Akzent. Das Schweizerdeutsch ist eingerostet. «Es ist wirklich ein bisschen schwierig geworden, flüssig zu reden, weil ich nicht mehr so im Training bin. Ich habe zwar fast jeden Tag einen Schweizer Tisch, aber mit denen rede ich meist nur Small Talk. Für längere Gespräche müsste ich viel mehr üben», gibt Regli zu und lacht. Seine norddeutschen Gäste hingegen behaupten, den Schweizer immer noch bestens herauszuhören. Für sie gehört Pius aber genauso zu Sylt wie der heisse Sand.

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