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Wirtschaft Deutschland führt VR-Frauenquote ein

Deutschland macht ernst mit der Frauenquote: In den grössten deutschen Unternehmen soll bald jeder dritte Sitz im Verwaltungsrat von einer Frau besetzt sein. Wo keine Frau ernannt wird, bleibt der Sitz leer.

Mindestens ein Drittel der Verwaltungsräte soll weiblich sein. Diese Regelung war schon vor einem Jahr im Koalitionsvertrag der neuen deutschen Regierung festgeschrieben worden. Nur hatten sich die beiden Regierungsparteien CDU/CSU und SPD darüber gestritten, wie diese Quote ausgestaltet werden soll, wie Casper Selg, SRF-Deutschland-Korrespondent, es ausdrückt. Nun hat man sich geeinigt, Ausnahmen gibt es keine.

«Man kann qualifizierte Frauen nicht erfinden»

Viele Grosskonzerne hatten davor gewarnt, diese Quote schon 2016 einzuführen. Das könnte der Wirtschaft schaden, weil sich nicht genügend qualifizierte Kandidatinnen finden liessen, wurde argumentiert.

Auch sei davor gewarnt worden, Firmen zu bestrafen, welche die Quote nicht rechtzeitig schafften, sagt Selg. Manche Branchen würden argumentieren, sie könnten dieses Ziel gar nicht erreichen, weil sie bisher reine Männerdomänen gewesen seien. Man könne qualifizierte Frauen nicht einfach erfinden. Die müssten erst nachgezogen werden und das brauche Zeit.

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Frauen-Netzwerk: «Das ist das Signal, das wir brauchen»
aus SRF 4 News aktuell vom 26.11.2014.
abspielen. Laufzeit 7 Minuten 3 Sekunden.

Faule Ausreden

Doch die zuständige Familienministerin Manuela Schwesig, SPD, hält das für Ausflüchte: «Wir sind 40 Millionen Frauen. Es gibt genug qualifizierte Frauen», sagte sie dazu. Und Kanzlerin Angela Merkel erklärte am Mittwochmorgen in ihrer Regierungserklärung: «Wir können es uns nicht leisten, auf die Kompetenzen der Frauen zu verzichten.»

Ab dem 1. Januar 2016 muss jede neue Besetzung in einem Verwaltungsrat der grössten börsenkotierten Unternehmen solange Frauen berücksichtigen, bis die Quote von 30 Prozent erfüllt ist. Kann keine geeignete Frau gefunden werden, soll der Posten unbesetzt bleiben. Roland Wolf von den Arbeitgeberverbänden findet dies eine schlechte Lösung, wie er gegenüber SRF sagt: «Die Quote greift in die Rechte der Anteilseigner ein, den Aufsichtsrat selbstständig zu bestimmen.»

«Frauen sind ja schon auf dem Vormarsch»

Auf Quote statt auf Kompetenz abzustellen, könne nicht im Interesse eines Unternehmens sein, heisst es von Seiten der Arbeitgeber. Die Frauen seien ja ohnehin schon auf dem Vormarsch und ohnehin habe sich die Zahl der Frauen in den Verwaltungsräten deutlich erhöht. Doch diese Argumente wurden nicht erhört.

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