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Adecco-Chefin: «Wir müssen mehr Leute in MINT-Berufen ausbilden»
Aus News-Clip vom 20.11.2018.
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Fachkräfte-Index Mit welchem Beruf Sie sicher eine Stelle finden

  • Der Fachkräftemangel in der Schweiz hat sich im Jahr 2018 etwas verstärkt.
  • Nach Berufsgruppen gibt es jedoch erhebliche Unterschiede.
  • Während einige Berufsgruppen unter Fachkräftemangel leiden, herrscht in anderen Berufsgruppen ein Überangebot an Fachkräften.

Das ist das Ergebnis des am Dienstag publizierten Fachkräftemangel-Index von Adecco Schweiz und des Stellenmarkt-Monitors der Universität Zürich. Akuter Mangel herrscht schweizweit bei den Ingenieurs-, Technik- und Informatikberufen.

Wenn man in einem Beruf tätig ist, wo es eine Mangelsituation gibt, ist man am längeren Hebel.
Autor: Nicole BurthChefin Adecco Schweiz

Es sei nicht immer einfach, aus dem Ausland Leute anzuziehen, meint Nicole Burth, Chefin von Adecco Schweiz. Es brauche einerseits Bewilligungen und andererseits müssten auch kulturelle und sprachliche Unterschiede berücksichtigt werden.

Weiterbildung im Inland

Langfristig sei es wichtig, mehr Leute für MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) auszubilden, so Burth. Das duale Bildungssystem sei dabei von Vorteil. «Es ist natürlich eine Illusion, wenn man glaubt, man könne aus einer Reinigungskraft einen Ingenieur machen», ergänzt Burth. Eher mache es Sinn, einer Polymechanikerin die Möglichkeit zu geben, eine Fachhochschule zu absolvieren.

In diesen Bereichen fehlen am meisten Fachkräfte

Ranking «Grösse»
1
Ingenieursberufe
2Treuhandwesen
3Techniker/innen
4Berufe der Informatik
5Humanmedizin und Pharmazie

In anderen Bereichen ist der Fachkräftemangel zwar gross, bleibt aber zum Vorjahr stabil. Das betrifft Gesundheits- und Treuhandberufe.

Überangebot in anderen Branchen

In den Berufen des Gastgewerbes, bei persönlichen Dienstleistungen oder im Baugewerbe gibt es deutlich mehr Stellensuchende als ausgeschriebene Stellen. Dort ist die Personalfluktuation vergleichsweise gross. Dies führt zu hoher Konkurrenz zwischen den Stellensuchenden. In vielen dieser Berufe gilt zudem seit dem 1. Juli 2018 die Stellenmeldepflicht.

Was ist die Stellenmeldepflicht?

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Der Bundesrat entschied im Dezember 2017 den Verfassungsartikel zur Steuerung der Zuwanderung (Art. 121a BV) unter anderem wie folgt umzusetzen («Inländervorrang light»):

Für Berufsarten, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen bei denen die Arbeitslosigkeit in der gesamten Schweiz mindestens acht Prozent beträgt, gilt: Die Unternehmen müssen offene Stellen zuerst der Regionalen Arbeitsvermittlung (RAV) melden. Während fünf Tagen können ausschliesslich gemeldete Stellensuchende (auch solche, die noch eine Stelle haben, aber beim RAV gemeldet sind) diese Stellen sehen und sich bewerben. Zudem schlägt das RAV dem Unternehmen innert drei Tagen geeignete Stellensuchende vor.

Das Unternehmen ist nicht verpflichtet, diese zum Gespräch einzuladen, muss den Behörden aber eine Rückmeldung geben. Verstösst ein Unternehmen gegen die Stellenmeldepflicht, riskiert es Bussen bis zu 40'000 Franken.

Auf 2020 sinkt der Schwellenwert für die Stellenmeldepflicht von acht Prozent Arbeitslosigkeit in einer Berufsart auf fünf Prozent.

In der Kategorie Industrie und Transport hat sich das Fachkräfteüberangebot laut den Angaben seit 2016 etwas entschärft. Dennoch gibt es nach wie vor wenige Vakanzen pro stellensuchender Person. Ein Überangebot herrscht auch in den Bereichen Textilverarbeitung, Druck und Lager, sowie in Berufen des Handels und Verkaufs.

Hier besteht das grösste Überangebot an Fachkräften

Ranking «Grösse»
1Berufe des Handels und des Verkaufs
2Berufe des Gastgewerbes und Hauswirtschaftsberufe
3Berufe des Baugewerbes
4Berufe der Reinigung, Hygiene und Körperpflege
5Kaufmännische und administrative Berufe

Digitalisierung verändert Berufsanforderungen

Man beobachte Überschuss-Situationen insbesondere in Berufen, die durch Maschinen ersetzt werden können, so die Chefin von Adecco-Schweiz. Repetitive Tätigkeiten in der Administration und Verkaufs-Berufe seien durch die Digitalisierung unter Druck geraten. Das verändere das Anforderungsprofil, weswegen sich jeder kontinuierlich weiterbilden solle.

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Nicole Burth zum Fachkräfteüberschuss wegen der Digitalisierung
Aus News-Clip vom 20.11.2018.
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