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Fluch oder Segen? Das bringen die China-Päckli der Schweizer Post wirklich

Mit der Päcklizahl wächst der Aufwand für die Verarbeitung und Verteilung. Jemand zieht dabei heute noch den Kürzeren.

Die Post verarbeitet mittlerweile täglich rund 45'000 Kleinpakete, der grösste Teil von Online-Händlern wie Alibaba oder Wish. Das klingt nach Arbeit für die Schweizerische Post und auch nach entsprechendem Gewinn. Aber das täuscht.

Der Weltpostverein

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Der Weltpostverein (Universal Postal Union, kurz UPU) wurde 1874 gegründet und regelt bis heute die internationale Zusammenarbeit der Postbehörden und die Rahmenbedingungen des grenzüberschreitenden Postverkehrs. Der Hauptsitz des Weltpostvereins ist seit der Gründung in Bern. Er hat seit dem 4. Oktober 2011 insgesamt 192 Mitgliedstaaten.

Bekannt ist, dass die Post bei jeder Kleinsendung aus China immer noch ein Verlustgeschäft macht. Grund sind die Regelungen des Weltpostvereins. Dieser bestimmt wie viel die Post eines Landes von der Post eines anderen Landes erhält, um Briefe und Pakete auszuliefern.

Schweizer Post zahlt für Verarbeitung und Verteilung drauf

China gilt nach dem Verein postalisch noch als Entwicklungsland und muss dementsprechend eine tiefere Abgeltung zahlen. Nach den letzten offiziellen Angaben des Weltpostvereins sind das 2.50 Franken pro Kilogramm Briefpost – darunter fallen auch kleine Päckli –, durchschnittlich lediglich knapp 32 Rappen pro Sendung.

Damit deckt die Schweizer Post aber noch lange nicht den gestiegenen Aufwand für die Verarbeitung und Verteilung der chinesischen Päckli. «Die Pakete sind nicht kostendeckend für die Post» wurde ein Post-Sprecher in einem «Tagesanzeiger»-Artikel vom 2016 zitiert.

Mit der wachsenden Menge an Kleinwarensendungen lässt sich insbesondere die Abnahme der importierten Briefe zumindest teilweise kompensieren.
Autor: Nathalie Dérobert Fellay Mediensprecherin der Schweizerischen Post

Heute will die Post gegenüber SRF News keine detaillierten Zahlen kommunizieren – und auch nicht von «Verlustgeschäft» sprechen. Im Gegenteil, sie bevorzugt es, die Auswirkungen positiv zu formulieren. «Mit der wachsenden Menge an Kleinwarensendungen lässt sich insbesondere die Abnahme der importierten Briefe zumindest teilweise kompensieren. Weil das Postgeschäft ein Mengengeschäft ist, kann mit jeder zusätzlichen Sendung die Sortierung und Zustellung besser ausgelastet werden», heisst es auf Anfrage.

China soll ab 2018 mehr bezahlen

Und es gibt sogar Hoffnung für die Post. Der Weltpostverein hat Ende September 2016 beschlossen, die Tarife für Pakete aus China ab 2018 bis 2021 jährlich um 13 Prozent zu erhöhen. Basierend auf den Zahlen von 2016 wären das rund 32 Rappen mehr pro Kilo Briefpost. «Dies ist für die Post ein Schritt in die richtige Richtung», zeigt sich Nathalie Dérobert Fellay, Post-Sprecherin, zuversichtlich.

Ob damit aber eine vollständige Kostendeckung erreicht werden könne, lasse sich erst 2021 sagen. Dies hänge stark von der Menge, der Qualität der Deklaration und der gewählten Versandart ab.

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