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Immer mehr Studierende entscheiden sich für technische Fächer
Aus 10 vor 10 vom 08.05.2018.
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Ingenieure für die Wirtschaft MINT-Fächer boomen an den Unis

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schweiz fehlen Ingenieure und Informatiker. Abhilfe könnten mehr Ausbildungen im MINT-Bereich schaffen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik).
  • Obwohl keine andere Fachrichtung an den Unis so zulegen konnte wie MINT, bleibt das Problem Fachkräftemangel bestehen.
  • Um eine Trendwende auszulösen, ist die Wirtschaft auf Fachpersonal aus dem Ausland angewiesen.

Sie gelten auf dem Arbeitsmarkt landläufig als heiss begehrt: MINT-Absolventen der Universitäten, also Mathematiker, Informatiker, Naturwissenschaftler und Techniker. In den letzten Jahren klagten Wirtschaftsvertreter vor allem bei Ingenieuren und Informatikern immer wieder über einen Fachkräftemangel.

Bund und Kantone haben verschiedene Initiativen ins Leben gerufen, um Schüler und gerade auch Schülerinnen von einem Studium im MINT-Bereich zu überzeugen.

Technische Fächer haben Hochkonjunktur

Wie eine Auswertung von Zahlen des Bundesamts für Statistik zeigt, erfreuen sich die durch die Initiativen angepriesenen Fächer inzwischen einer immer grösseren Beliebtheit. An Universitäten und den Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH) war in den letzten Jahren keine Fachrichtung so erfolgreich beim Anziehen neuer Studierender wie der MINT-Bereich.

Die Fachrichtungen «exakte und Naturwissenschaften» verzeichnete zwischen 2005 und 2017 einen Anstieg der Eintritte auf Lizenziat- oder Bachelor-Ebene um 62 Prozent. In der Fachrichtung «technische Wissenschaften» waren es 2017 42 Prozent mehr Eintritte auf dieser Stufe als noch 2005.

Die Wirtschaft zeigt sich über diese Entwicklung erfreut. Robert Rudolph, Bereichsleiter Bildung und Innovation beim Branchenverband Swissmem (Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie), sagt: «Der Bedarf ist weiter gross und steigt noch, was man in den letzten 15 Jahren auch klar ausweisen kann.»

Gleichzeitig kämen in den nächsten Jahren demografische Effekte dazu, zum Beispiel zahlreiche Eintritte ins Pensionsalter. «Wir rechnen mit einem Aufholbedarf von 1000 Personen pro Jahr», betont Rudolf.

«Firmen werden weiterhin auf Zuwanderer zurückgreifen»

Für die Wirtschaft sind nicht nur Absolventen der Universitäten von grosser Bedeutung, sondern auch die Absolventen der Fachhochschulen. Auch in der Gesamtschau der Hochschulen ist der Trend klar: zwischen 2010 und 2015 verzeichneten Bachelor-Eintritte in MINT-Fächer an allen Hochschultypen ein Plus von 14 Prozent.

Arbeitsmarktökonom Michael Siegenthaler wertet die Zahlen als erfreulich für den Schweizer Arbeitsmarkt. Doch eine Trendwende beim Fachkräftemangel sei deshalb noch nicht angesagt. Die aktuellen Zahlen wahrscheinlich nicht ausreichen, ist Siegenthaler überzeugt. Schon in den letzten Jahren seien immer auch Zuwanderer nötig gewesen, um das Problem anzugehen.

«Die Firmen werden wahrscheinlich auch weiterhin auf Zuwanderer zurückgreifen müssen, um ihren Bedarf an Fachkräften in diesem Bereich zu decken», sagt der Ökonom.

Gefragte Studenten – gute Chancen

Für die Studierenden hat die Situation zurzeit auch Positives, denn auf dem Arbeitsmarkt sind sie gefragt wie noch nie.

Diese Erfahrung machte auch Roland Siegwart, Professor für Robotik an der ETH Zürich: «Sie werden schon weggeholt, bevor sie fertig studiert oder doktoriert haben. Ich glaube, das ist schön für die jungen Leute und motiviert vielleicht auch die nächste Generation hier einzusteigen.»

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