Männer sehen für sich etwas mehr Aufstiegsmöglichkeiten als Frauen. Im Schnitt aber fühlt sich gut die Hälfte der Schweizer Arbeithehmer am Ende der Karriereleiter angekommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Beratungsunternehmens Ernst & Young, das 1'000 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen befragt hat.
Gemäss Studie böten sich für Frauen nach wie vor nicht die gleichen Karrierechancen wie Männern. Allerdings wollen Männer auch häufiger Karriere machen als Frauen: 43 Prozent der Männer, die keine Aufstiegsmöglichkeiten für sich sehen, würden dies eigentlich gern tun, bei den Frauen sind es nur 38 Prozent.
Treue Mitarbeitende
Trotz fehlender Karrierechancen sind die Mitarbeitenden ihrem Arbeitgeber sehr loyal. Vier von fünf Befragten gaben an, sich ihrer Firma verbunden zu fühlen.
Die Mehrheit der Befragten sieht sich in fünf Jahren noch in derselben Firma. Sorgen um den eigenen Arbeitsplatz macht sich nur eine Minderheit: Fast neun von zehn Beschäftigten schätzen ihren Job als sicher ein.
Aktiv nach einem neuen Arbeitgeber suchen gemäss der Umfrage aktuell 5 Prozent, weitere 13 Prozent schauen sich gelegentlich um. Winkt bei einem anderen Arbeitgeber mehr Geld, ist ein Jobwechsel allerdings für viele verlockend: Mehr als ein Drittel der Arbeitnehmer könnte ein höherer Lohn motivieren, den Arbeitgeber zu wechseln.
Sicherheit statt Risiko
Die Mitarbeiter setzten auf Sicherheit und meiden das Risiko eines Jobwechsels, sagt Barbara Aeschlimann, Personalchefin bei EY Schweiz. Die fehlende Lust auf einen Jobwechsel hat ihrer Ansicht nach Vor- und Nachteile.
Einerseits sei die hohe Verbundenheit für die Arbeitgeber ein gutes Zeichen, findet Aeschlimann. Andererseits benötigte eine dynamische Wirtschaft einen mobilen Arbeitsmarkt und aufstiegsorientierte und veränderungswillige Mitarbeitende. Zudem müssten die Unternehmen genügend Aufstiegsmöglichkeiten bieten.