Der rechtskonservative Republikaner Donald Trump hat die Präsidentschaftswahlen in den USA gewonnen. Nach dem ersten Schock haben sich die Märkte wieder etwas beruhigt.
In der Schweiz hält sich der Swiss Market Index (SMI) wacker. Nachdem die Börse im Minus eröffnet hatte, drehte sie bald und lag leicht im Plus. Der SMI notierte um 9.15 Uhr um 0,79 Prozent höher. Um 11.30 Uhr betrug das Plus sogar 1,25 Prozent.
Zu verdanken war dies den Aktien von Roche (+5,7%) und Novartis (+4,9%), die stark zulegten und im SMI grosses Gewicht haben, aber auch den Papieren von Actelion (+5%).
Sieger und Verlierer der Wahl
Trumps demokratische Konkurrentin Hillary Clinton hätte den Pharmafirmen strenger auf die Finger schauen wollen. «Im Wahlkampf sagte sie, sie wolle die hohen Medikamentenpreise bekämpfen», sagt Manuel Rentsch von der SRF-Wirtschaftsredaktion. Da sie nun «weg vom Fenster» sei, liesse der Druck auf die Pharmaindustrie nach. «Dieses Gefühl haben zumindest die Anleger und kaufen nun Aktien von Roche, Novartis und Actelion.»
Abgesehen von diesem Lichtblick ist die Stimmung an der Schweizer Börse jedoch mies. Am meisten unter Druck stehen am späten Nachmittag Aktien, die von einem guten Konjunkturklima abhängig sind. Also Titel wie Richemont (-2,4%), Swatch (-1,2%) oder Adecco (-1,3%).
Auch die Finanz- und Versicherungstitel leiden: UBS (-2,6%), Zurich (-1%) und Swiss Re (-1%). Schwergewicht Nestlé steht mit 1,2 Prozent im Minus, der Chemieriese Syngenta bei Minus 2,2 Prozent.
Auch Dax erholt sich von Einbruch
In Deutschland zeigte sich eine ähnliche Entwicklung: Gleich zu Beginn gab der Leitindex Dax stark nach und landete bei einem Minus von 2,87 Prozent. Dann setzte eine leichte Erholung ein. Zur Mittagszeit lag der Dax noch mit 0,9% im Minus.
Am stärksten gefallen sind die Kurse in Asien. In Japan schloss der Nikkei-Index 5,4 Prozent im Minus. Angesichts der Turbulenzen an den Finanzmärkten haben die japanische Regierung und die Zentralbank des Landes ein Krisentreffen anberaumt. Einen turbulenten Start in den Handel dürfte es auch an der Wall Street geben: Die vorbörslichen Kurse zeigen nach unten.
Trumps Wahl sorgt für Unsicherheit
Die Investoren an den Aktienmärkten Europas sind verunsichert. Mit Trump als US-Präsident stehen ihnen unsichere Zeiten bevor. Und das ist Gift für die Börsen.
Trumps Wirtschaftspolitik ist wenig klar, ausserdem steht er für die Abschottung Amerikas und will hohe Zölle für Güter aus Fernost einführen. Und es dürfte einige Zeit dauern, bis die neuen Linien der Trump-Administration klar sind.
Der Wahlsieg Trumps dürfte nach Einschätzung der Commerzbank für die Märkte langfristig ein grösseres Problem sein als das Brexit-Votum der Briten.
Franken und Yen gesucht
Trumps überraschender Sieg schadet dem Dollar, der unter Druck geriet. Die als krisensicher geltenden Währungen Schweizer Franken und japanischer Yen legten dagegen zu: Der Yen verteuerte sich zum Dollar um mehr als 3,8 Prozent. Der Franken legte zeitweise um mehr als 2 Prozent zu. Danach schwächte er sich wieder merklich ab. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat präventiv schon angekündigt, bei Verwerfungen wegen der Präsidentschaftswahlen am Devisenmarkt zu intervenieren. Das hatte sie bereits nach der Brexit-Abstimmung getan. Der Druck auf den Franken dürfte aber anhalten. Der Preis für eine Feinunze Gold kletterte am frühen Morgen um fast 5 Prozent in die Höhe auf 1337,40 Dollar. Gold gilt vielen Anlegern als sichere Geldanlage in unsicheren Zeiten. Der Preis für ein Barrel der Ölsorte Brent fiel dagegen bis auf 44,56 US-Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit August.Rohöl gilt als riskante Anlageform, die in unsicheren Zeiten gemieden wird. Gegen Mittag drehten die Ölpreise dann ins Plus: Die richtungsweisende Sorte Brent lag 0,3 Prozent höher bei 46,19 Dollar. |
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