Die Zahl der Apotheken wächst in der Schweiz kontinuierlich. Laut dem Schweizerische Apothekenverband Pharmasuisse gab es Ende 2017 in der Schweiz exakt 1800 Apotheken. Vor zehn Jahren waren es noch 1700. Das entspricht einem Plus von 6 Prozent.
Das Wachstum bei den Apotheken ist getrieben vom Bevölkerungswachstum und der steigenden Lebenserwartung. Entsprechend nimmt auch die Zahl der Kunden pro Apotheke zu. 2016 verzeichneten die Apotheken einen Rekord von 57'300 Kunden.
Aber die Apotheken sind ungleich verteilt. «Vor allem auf dem Land, wo es sie dringend braucht», sagt Pharmasuisse-Präsident Fabian Vaucher, «gibt es Engpässe.»
Auf dem Land tun sich für Apotheken aber auch neue Chancen auf. Diese erhalten mehr Kompetenzen. Grundlage dafür bildet die Revision des Medizinalberufegesetzes vor drei Jahren. Apotheker, die eine entsprechende Fortbildung absolviert haben, dürfen Bagatellkrankheiten behandeln.
Dazu zählen etwa Augen-, Blasen- oder Halsentzündungen. Und Apotheker dürfen – je nach Kanton und sofern sie im Besitz der entsprechenden Bewilligung sind – gewisse Impfungen selber durchführen.
Ein Gesundheits-Check kostet zwischen 45 und 70 Franken
Apothekerin Monika Wilders hat diesen April auf dem Land eine Apotheke eröffnet und will mit mehr Beratung punkten: «Erlinsbach ist ein Dorf mit 8000 Einwohnern. Wir haben erfahren, dass die Ärzte, die hier niedergelassen sind einen Aufnahmestopp verhängt haben. Das heisst, die Patienten müssen bei Bagatell-Erkrankungen entweder ins Spital, oder sie müssen abwarten.» Die Apothekerin übernimmt die Erstberatung und die Triage. In der Apotheke
Erlinsbach kosten Gesundheits-Checks zwischen 45 und 70 Franken. Wilder hofft, damit eine Versorgungslücke schliessen zu können.
Diese Chancen nutzt auch Galenica. Die Gruppe betreibt das grösste Apotheken-Netzwerk der Schweiz, darunter die Ketten Amavita, Sunstore und Coop Vitality. Der Chef Jean-Claude Clémençon bestätigt: «Wir wollen Dienstleistungen wie Impfen oder neue Checks, wie zum Beispiel der Allergie-Check, ausbauen».
Von den 1800 Apotheken gehören bereits 337 Galenica. Galenica will das Filialnetz jedes Jahr um 5 bis 15 Apotheken erweitern. Dabei setzt Galenica vor allem auf Laufkundschaft in zentralen Lagen und Einkaufszentren. Am 1. Juli übernimmt die Gruppe etwa die Bahnhof-Apotheke in Zürich, die umsatzstärkste Apotheke in der Schweiz.
«Die Zukunft der Apotheken sieht rosig aus»
Apotheken wollen eine grössere Rolle in der Grundversorgung spielen. Der Pharmasuisse-Präsident beschreibt seine Branche denn auch als Wachstumsbranche: «Die Zukunft der Apotheken sieht rosig aus, weil wir gegenüber den anderen Mitbewerbern im Gesundheitsmarkt einen extremen Vorteil haben.» Man sei der Player im Markt, der mit Nähe trumpfen könne.
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