Entscheidend für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist nicht, um wie viele Prozentpunkte ihr Lohn erhöht wird. Wichtig ist vielmehr, ob sie am Ende auch tatsächlich mehr Geld im Portemonnaie haben.
Beispiel 1990: Die Wirtschaft brummte und die Sozialpartner handelten Lohnerhöhungen von fast 6 Prozent aus. Diese Lohnerhöhungen wurden aber von der Teuerung mehr als «aufgezehrt», so dass die Angestellten real gar eine Lohnreduktion hinnehmen mussten.
Beispiel 2014: die Schweizer Konjunktur lief ebenfalls rund. Die Sozialpartner einigten sich auf Lohnerhöhungen von rund 1 Prozent. Weil die Teuerung nahezu bei Null Prozent lag, ging die Lohnerhöhung vollumfänglich zu Gunsten der Angestellten.
Beispiel 2015: Die Schweizer Konjunktur schwächelt wegen des starken Frankens, derweil ist die Teuerung gar negativ.
Selbst bei einer Null-Runde in diesem Lohn-Herbst könnten sich die Angestellten am Schluss etwas mehr leisten als bisher, weil sie von günstigeren Importen (z.B. Autos, Zeitschriften) profitieren.
(SRF 4 News, 10:00 Uhr)