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Wirtschaft Nationalbank verkauft Aktien von fragwürdigen Firmen

Die Schweizerische Nationalbank will heikle Aktienbestände loswerden: Sie verzichtet künftig auf Investitionen in gewisse umstrittene Unternehmen. Das gab sie am Freitag bekannt.

Was Norwegen, Neuseeland und die Niederlande bereits praktizieren, gilt nun auch für die Schweizerische Nationalbank: Sie will künftig auf ethisch fragwürdige Investitionen verzichten.

Am Wochenende hat die Zeitung «Zentralschweiz am Sonntag» ein gut gehütetes Geheimnis wenigstens zum Teil gelüftet: Offiziell ist nämlich nicht bekannt, in welchen Unternehmen die Aktienbestände der Nationalbank im Wert von 70 Milliarden Franken angelegt sind.

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Nationalbank stösst fragliche Aktien ab.
aus Info 3 vom 17.01.2014.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 10 Sekunden.

In den USA schreibt die Börsenaufsicht vor, dass Investitionen in amerikanische Firmen ab einer bestimmten Höhe publiziert werden müssen.

Über diesen Umweg fand die Zeitung heraus, dass die Schweizerische Nationalbank in den USA auch an fünf der sechs grössten Rüstungskonzerne beteiligt ist. So hält die Nationalbank 80 Millionen Franken an Boeing, sowie Dutzende von Millionen an den Konzernen Lockheed Martin und General Dynamics. Ferner ist die Nationalbank auch an Unternehmen beteiligt, die Nuklearwaffen, Streubomben und andere geächtete Rüstungsgüter herstellen.

Nationalbank hatte schon entschieden

Nun hat die Nationalbank reagiert und informiert, dass sie unlängst – angeblich schon vor dem erwähnten Zeitungsartikel – beschlossen habe, «auf Aktien von Unternehmen zu verzichten, die international geächtete Waffen produzieren, grundlegende Menschenrechte massiv verletzen oder systematisch gravierende Umweltschäden verursachen.»

Weiter hält die Nationalbank in ihrer Stellungnahme fest, dass sie keine Aktien hält von grossen oder mittleren Banken – dies, um Interessenkonflikte zu vermeiden. Und: Sie betreibt eine passive Anlagepolitik. Das heisst, sie setzt nicht gezielt auf Aktien von bestimmten Unternehmen, sondern sie bildet die jeweiligen Börsenindizes ab und hält Aktien entsprechend ihrem Gewicht im Index. Sind in einem Index auch Aktien von Rüstungsfirmen vorhanden, hat die SNB bislang proportional Wertpapiere dieser Unternehmen gekauft.

Das Geheimnis, wann die Nationalbank nun welche Aktien abstösst, lüftet sie aber noch nicht.

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