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Streik bei Lufthansa Pilotenstreik wird bis Samstag verlängert

Die Piloten bei der Lufthansa haben ihren Streik bis Samstag verlängert. Erneut werden 100'000 Passagiere in Mitleidenschaft gezogen. Eine Lösung des Konflikts ist immer noch nicht in Sicht.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Lufthansa-Piloten wollen bis Samstag streiken.
  • Am Freitag werden erneut 830 Flüge ausfallen.
  • Langstrecken werden am Freitag «nahezu planmässig durchgeführt»
  • Am Samstag sind auch alle Langstreckenflüge vom Streik betroffen
  • Anlass des Ausstands sind Forderungen zum Gehalt der 5400 Lufthansa-Piloten.

Die Piloten bei der Lufthansa haben ihren Streik auf einen vierten Tag verlängert. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit wird nun auch am Samstag streiken, wie sie am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Betroffen sind alle Langstreckenflüge, die an diesem Tag von Deutschland aus starten sollen.

Die Gewerkschaft hatte den ursprünglich auf einen Tag angesetzten Ausstand bereits mehrmals verlängert. Am Freitag fallen wegen des verlängerten Pilotenstreiks bei Lufthansa erneut 830 Flüge aus. Am dritten Streiktag hintereinander sind dieses Mal nahezu ausschliesslich Kurz- und Mittelstrecken betroffen, mit zusammen rund 100'000 Passagieren, wie das Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt mitteilte.

Anders als an den Vortagen werde die Langstrecke «nahezu planmässig durchgeführt».

Insgesamt seien an den drei ersten Streiktagen mehr als 315'000 Passagiere von 2618 Flugausfällen betroffen, resümierte die Fluggesellschaft. Nur wenige Fluggäste wichen auf die Bahn aus. Flüge der Billigtochter Eurowings sowie der Konzerngesellschaften AUA, Swiss, Brussels und Air Dolomiti waren nicht betroffen, viele Gäste wurden darauf umgebucht.

150'000 Mails und SMS

«Die Lage in den Terminals ist ruhig», hiess es bei der Lufthansa. Der Streik-Flugplan werde wie geplant geflogen. Viele Fluggäste seien vorab informiert worden oder hätten sich selbst schlau gemacht.

Der Konzern erklärte, es seien mehr als 150'000 Mails oder SMS mit Fluginfos versendet worden. An die wenigen gestrandeten Passagiere wurden Snacks, Wasser und Saft verteilt. Lufthansa hat vorsorglich in München und Frankfurt tausende Hotelbetten reserviert. Im Frankfurter Terminal standen zudem wieder Feldbetten für Transit-Fluggäste, die ohne Visum nicht in den Schengen-Raum einreisen dürfen.

Lufthansa fordert Schlichtung

Der Konzern forderte die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) mit Nachdruck dazu auf, nach der 14. Streikrunde einer Schlichtung zuzustimmen. «Wir sind als Vorstand für mehr als 120'000 Mitarbeiter verantwortlich und wollen Lufthansa zukunftsfähig aufstellen. Das wird mit einer Forderung von 20 Prozent mehr Lohn nicht möglich sein», sagte Lufthansa-Geschäftsleitungsmitglied Harry Hohmeister.

In dem bis Anfang 2014 zurückreichenden Tarifkonflikt hatte Lufthansa den Piloten zuletzt ein Lohnplus von 2,5 Prozent bis Ende 2018 angeboten. Die Vereinigung Cockpit lehnt das ab. Sie verlangt für die rund 5400 Piloten der Gesellschaften Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings Tariferhöhungen von insgesamt 22 Prozent für die Zeit bis einschliesslich April 2017.

Hohmeister nannte das «abstrus» und «völlig unakzeptabel». Jeder Streiktag koste Lufthansa rund zehn Millionen Euro. Hinzu komme ein Imageschaden, der nicht genau zu beziffern sei. «Wir merken das aber in unseren mittelfristigen Buchungszahlen.»

«Kompromisslose Unternehmenspolitik»

Die VC verteidigte ihr Vorgehen damit, dass das Lufthansa-Management weiter keinerlei Bewegung zeige und kein verhandlungsfähiges Angebot übermittelt habe. Sprecher Jörg Handwerg warf dem Management eine «kompromisslose Unternehmenspolitik» vor. Die Piloten lehnen eine Schlichtung bisher ab und kritisieren das aus ihrer Sicht zu niedrige Angebot der Lufthansa.

Die VC betonte, gerade in dem Bereich, in dem die angeblich überbezahlten Piloten beschäftigt sind, verdiene die Lufthansa gutes Geld. «Eine Schlichtung nach mehr als vier Jahren Verhandlungen macht nur dann Sinn, wenn der ernsthafte Wille an einem solchen Kompromiss nicht durch Scheinangebote konterkariert wird», sagte der VC-Vorsitzende Tarifpolitik, Ingolf Schumacher.

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