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Wirtschaft Sorge um Italien bremst Europas Börsen

Am Wochenende hatte Italiens Ministerpräsident Mario Monti seinen Rücktritt angekündigt. Damit ist Italien wieder in den Fokus der Börsenhändler gerückt. Am italienischen Anleihemarkt hat sich die Lage eingetrübt. Auch Monti ist «sehr besorgt».

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Einschätzungen von SF-Wirtschaftsredaktorin Marianne Fassbind
Aus Tagesschau vom 10.12.2012.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 23 Sekunden.

In einem Interview mit der Zeitung «La Repubblica» zeigte sich Italiens Ministerpräsident Mario Monti besorgt. Er habe seinen Rücktrittsentschluss mit Absicht am Wochenende bekanntgegeben, um den Märkten die Chance zu geben, «einen möglichen Schlag zu verdauen. «Ich hoffe natürlich, es wird keinen geben», fügte er hinzu.

Kurseinbruch an Mailänder Börse

Die ersten Reaktionen der Finanzwelt waren dennoch negativ. An der Mailänder Börse fielen die Kurse zum Auftakt um 2,3 Prozent. Zudem stiegen die Risikoaufschläge auf italienische Staatsanleihen.

Mit Spannung wird daher der Ausgang der Auktionen italienischer Geldmarktpapiere an diesem Mittwoch und Donnerstag erwartet: Die Regierung in Rom will am Mittwoch Anleihen mit einjähriger Laufzeit über insgesamt 6,5 Milliarden Euro auf den Markt bringen. Für Donnerstag ist eine Emission von Drei-Jahre-Papieren geplant.

«Italien sollte aufpassen, die von Monti bislang aufgebaute Glaubwürdigkeit nicht zu zerstören», warnte die britische Investmentbank Barclays Capital.

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James Walston zu den Auswirkungen von Montis Rücktrittsankündigung (Originalsprache Englisch)
Aus News-Clip vom 10.12.2012.
abspielen. Laufzeit 19 Sekunden.

«Monti hatte für eine gewisse Stabilität gesorgt, mit Berlusconi könnte die Lage wieder fragiler werden», sagte ein Händler. «Jede Infragestellung der Sparbemühungen Italiens ist für die italienischen Anleihen Gift», erklärte ein anderer Börsianer.

Ob er selbst bei der nun für Februar oder März erwarteten vorgezogenen Parlamentswahl als Kandidat antreten wird, liess Monti offen: «Ich weiss es wirklich nicht.» Monti entschloss sich zu dem Rücktritt, nachdem die Mitte-Rechts-Partei PdL des früheren Regierungschefs Silvio Berlusconi seiner Regierung die Unterstützung entzogen hatte.

Berlusconi will erneut kandidieren. Der parteilose Reformer Monti ist seit November 2011 im Amt. Er will seinen Rücktritt nach der für Weihnachten geplanten Verabschiedung eines Stabilitäts- und Haushaltsgesetzes vollziehen.

SMI-Diagramm.
Legende: Nach anfänglichem Einbruch steigt der SMI im Laufe des Tages (Stand: von 14 Uhr). Swissqoute

SMI reagiert verhalten

Der Schweizer Aktienmarkt ist verhalten in die neue Woche gestartet. Er büsste leicht an Wert ein nach dem seit Mitte November anhaltenden deutlichen Anstieg. Der Leitindex SMI stand gegen kurz nach Handelsbeginn 0,05 Prozent tiefer bei 6'921 Punkten, erholte sich aber im Laufe des Tages.

Während in Frankfurt und Paris die Investoren relativ gelassen reagierten, verkauften Anleger in Mailand ihre Aktien in grossem Stil. Der Dax verlor 0,4 Prozent auf 7484 Zähler, der italienische Leitindex brach um 3,3 Prozent ein. Der EuroStoxx50 verlor rund ein Prozent.

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