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Wirtschaft Starker Euro freut Exportindustrie

Griechenland-Hilfe und die gute Konjunktur im Euro-Raum zeigen Wirkung: Der Euro wird stärker, der Franken schwächer. SRF-Wirtschaftsredaktorin Denise Schmutz glaubt sogar an eine weitere Aufwärtsentwicklung des Euro. Viele Unternehmen dürften sich darüber freuen.

Der Euro wird gegenüber dem Franken immer stärker: Im internationalen Handel kostet ein Euro derzeit rund 1,09 Franken. Hauptgrund dürfte die Einigung zwischen Griechenland und den Geldgebern auf ein drittes Hilfspaket sein.

Einigung mit Griechenland

«Es fällt auf, dass der Euro kontinuierlich stärker geworden ist, seit die griechische Regierung Mitte Juli ihren Widerstand gegen die Reformen heruntergefahren hat», erklärt SRF-Wirtschaftsredaktorin Denise Schmutz.

Lag der Euro-Kurs damals bei etwa 1,04 Franken, stieg der Euro vergangene Woche auf über 1,07 Franken und Anfang dieser Woche schliesslich auf über 1,08 Franken. Es scheint nun nur noch eine Frage der Zeit, bis die symbolisch wichtige Grenze von 1,10 Franken pro Euro fällt.

Die Frankenschwäche zeigt sich auch gegenüber dem Dollar: Am Dienstagabend mussten zwischenzeitlich mehr als 99 Rappen für einen Dollar bezahlt werden. Zum Vergleich: Noch am 18. Juni kostete ein Dollar weniger als 92 Rappen.

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«Für Export-Unternehmen ist die Lage nach wie vor nicht einfach»
aus HeuteMorgen vom 12.08.2015.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 9 Sekunden.

Frankenabwertung hat noch andere Ursachen

Doch die Einigung zwischen Griechenland und den Geldgebern ist nicht der einzige Grund, weshalb der Euro stärker wird: «Die Wirtschaft in der Eurozone hat sich erholt, die Konjunktur gewinnt an Fahrt. Das hat dem Euro Auftrieb verliehen», sagt Schmutz.

Experten sehen insgesamt vier Gründe für die jüngste Abwertung des Frankens:

  • Griechenland: Das krisengeplagte Land hat sich im Grundsatz mit den Geldgebern auf Reformen geeinigt. Griechenland darf darum mit frischen Krediten rechnen. Von der Entschärfung der Krise profitiert die Gemeinschaftswährung Euro.
  • EU-Wirtschaft wächst. In der Eurozone kommt die Wirtschaft allmählich in Fahrt. Das stärkt den Euro gegenüber anderen Währungen wie dem Franken.
  • US-Zinswende naht: Noch immer rechnen viele Experten damit, dass die amerikanische Notenbank – erstmals nach fast zehn Jahren – die Zinsen im Herbst erhöht. Deswegen fliessen tendenziell mehr Gelder in den Dollarraum. Auch ein Grund, warum der Franken weniger gefragt ist.
  • Konjunkturflaute in der Schweiz: Die Kombination aus Negativ-Zinsen und verschlechtertet Konjunktur macht Investitionen in Franken weniger attraktiv. Das wirkt der Flucht internationaler Anleger in den Franken entgegen.

Schwer abzuschätzen ist aber die weitere Entwicklung. Ausschlaggebend werde sein, wie nachhaltig sich die Konjunktur im Euro-Raum erhole, erklärt Denise Schmutz. «Zum jetzigen Zeitpunkt kann man davon ausgehen, dass es eher wieder aufwärts geht. Das dürfte also auch den Euro weiter stützen.»

Die Export-Industrie profitiert

Über die Abschwächung des Franken dürften sich vor allem Unternehmen freuen, die in den Euro-Raum exportieren, sagt Schmutz. Ihre Produkte würden für ihre Abnehmer im Euro-Raum günstiger. Trotzdem: «Der Franken ist zwar schwächer geworden, er ist aber immer noch stark», so Schmutz. Für die Exportindustrie in den Euro-Raum sei die Lage nach wie vor schwierig, denn von einem Kurs von 1,20 Franken pro Euro – wie vor der Aufhebung des fixen Wechselkurses durch die SNB im Januar – sei man noch weit entfernt.

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