Die UBS hat das dritte Quartal dank einer Steuergutschrift mit einem Gewinn von über 2 Milliarden Franken abschliessen können. Geschäftlich lief es der Bank rund, wenn auch Sonderkosten auf das Ergebnis gedrückt haben.
Insgesamt hat die UBS von Juli bis September einen Reingewinn von 2,07 Milliarden Franken erzielt, wie die UBS mitteilte. Damit hat die Bank das Resultat des Vorquartals deutlich übertroffen – damals waren es 1,21 Milliarden Franken gewesen. Allerdings ist der Vergleich nur bedingt aussagekräftig. Der Gewinnsprung kam nämlich auch wegen einer Steuergutschrift im Umfang von 1,3 Milliarden Franken zustande.
UBS profitiert jetzt von Krisenjahren
UBS-Chef Sergio Ermotti sieht diese 1,3 Milliarden Franken als Verluste, welche die Aktionäre in Vergangenheit einstecken mussten und jetzt wieder wettgemacht werden konnten. «Aufgrund von unserem Erfolgsmodell und der Tatsache, dass wir vor allem in den USA nachhaltige Profite machen, sind wir fähig dieses Geld für unsere Aktionäre zurückzugewinnen.»
Etwas anders sieht es Radio SRF-Wirtschaftsredaktorin Eveline Kobler. Die UBS profitiere faktisch noch immer davon, dass sie in den Krisenjahren happige Verluste verbuchen musste. «Das senkt ihre Steuerlast – und hübscht die Quartalsgewinne natürlich ordentlich auf.»
Die UBS kann die happigen Verluste der Krisenjahre immer noch geltend machen, obwohl die Krise schon so lange zurückliegt.
Wie immer widerspiegle der Gewinn aber nicht nur, wie es der Bank gehe und das Geschäft laufe, so Kobler.
Negativ zu Buche schlage beispielsweise, dass die UBS die Rückstellungen für hängige Rechtsfälle um 600 Millionen Franken aufgestockt habe. «Insgesamt stehen damit 2,9 Milliarden bereit, wenn die Fälle abgewickelt werden oder es zu einer Einigung kommt.»
Unter den Erwartungen
Ohne die Sondereffekte fällt das Quartalsergebnis der UBS mässig aus. So hat die Grossbank mit einem Vorsteuergewinn von 788 Millionen Franken die Erwartungen der Analysten nicht erfüllt. Gemäss einer Umfrage der Finanznachrichtenagentur AWP sind sie im Schnitt von einem Gewinn vor Steuern von 844 Millionen Franken ausgegangen.
Unter den Erwartungen geblieben ist vor allem die internationale Vermögensverwaltung. Sie konnte mit einem Gewinn vor Steuern von 639 Millionen nicht an das erfolgreiche Vorquartal anschliessen.
Ermotti zufrieden
Besser als erwartet abgeschnitten haben dagegen das US-Vermögensverwaltungsgeschäft und die Investmentbank, die im üblicherweise schwachen dritten Quartal einen Vorsteuergewinn von 496 Millionen Franken erzielt hat.
UBS-Chef Ermotti zeigt sich jedoch zufrieden mit dem Geschäftsgang in den bisherigen drei Quartalen des Jahres. «Alle Geschäftsbereiche haben sehr gut gearbeitet – vor allem das Wealth Management in den USA und das Investmentbanking haben sehr gute Leistungen gebracht.» Aber auch das Schweizer Geschäft sei gut gelaufen. Es seien die besten neun Monate seit 2010 gewesen.