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Wirtschaft Umbruch im Schweizer Gasmarkt

Wer im Kanton Zürich mit Erdgas heizt oder das Auto mit Erdgas volltankt, ist wahrscheinlich Kunde von Erdgas Zürich. Jetzt will der grösste Erdgas-Versorger der Schweiz mehr: Expandieren in die ganze Schweiz.

Lange Zeit galt im Schweizer Gasmarkt: Der lokale Versorger bedient die lokalen Kunden. Seit 2012 ist dem nicht mehr so. Grosskunden können nun ihren Gaslieferanten selber aussuchen.

Und dieses Feld wollte Erdgas Zürich nicht einfach kampflos der Konkurrenz überlassen, erklärt deren Chef Kurt Lüscher. «Wir sind davon überzeugt, dass es völlig falsch wäre, den Schweizer Erdgasmarkt nur den ausländischen Marktteilnehmern – insbesondere aus Deutschland – zu überlassen.»

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Erdgas Zürich gibt Gas
aus Rendez-vous vom 02.04.2014. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 6 Sekunden.

Denn seit der Öffnung für Grossverbraucher hat vor allem die deutsche Firma Natgas erfolgreich einige Schweizer Kunden angeworben. Um in diesem mittlerweile internationalen Wettbewerb um Kunden bestehen zu können, richtet sich Erdgas Zürich neu aus: Sie gibt sich mit Energie 360 Grad einen neuen Namen und tritt neu schweizweit auf.

Gesamtschweizerisches Vertriebskonzept

Das sei ein Kundenbedürfnis, meint Lüscher und erklärt es am Beispiel Zürich: «In Zürich gibt es viele Hauptsitze von Unternehmen die schweizweit tätig sind. Die wollen einen Partner haben, der ihnen Lösungen für alle ihre Liegenschaften oder Industriebetriebe in der Schweiz anbietet. Und deshalb geht es nur mit einem gesamtschweizerischen Vertriebskonzept.»

Der Schweizer Gasmarkt ist relativ klein. Vergleichbar mit jenem der Region Hamburg. Es gibt nur etwa 150 Grossverbraucher. Doch diese machen gut ein Viertel des Volumens im Schweizer Gasmarkt aus.

Buhlen um Grosskunden

Nun wird das Buhlen um diese Grosskunden deutlich intensiver. Daniel Schafer, Chef des Berner Strom, Wasser und Gas-Versorgers EWB, konstatiert: «Es kommt, wie bereits vor Jahren im Strommarkt, nun auch Bewegung in den Erdgasmarkt.»

Doch das beunruhigt den Berner nicht. Es hätten alle Schweizer Versorger in etwa gleichlange Spiesse: «Die Transportwege sind für alle lang und die Beschaffungsplattformen sind für alle ähnlich. Darum nehme ich an, dass wir uns schliesslich bei den Kunden durch die Dienstleistungen unterscheiden werden. Und da werden wir uns anstrengen.»

Intelligente Partnerschaften

Vor allem für die kleineren und lokalen Gasversorger dürfte die Lage etwas ungemütlicher werden, wenn die Konkurrenz beginnt, über die Versorgungsgebiete hinweg auf Kundenfang zu gehen. Lüscher von Energie 360 Grad meint dazu: «Man ist gut beraten, sich zu überlegen, intelligente Partnerschaften einzugehen.»

Die ehemalige Erdgas Zürich muss sich deshalb mit anderen lokalen Anbietern zusammentun. Denn neben der deutschen Konkurrenz drängen auch die grossen Stromkonzerne Alpiq und Axpo auf den Schweizer Gasmarkt und wollen im Konzert mitspielen.

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