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Hypothek zurückzahlen oder nicht?

Soll ich? Soll ich nicht? Eine Frage, mit der sich wohl die meisten Hausbesitzer schon beschäftigt haben. Bevor man sich entscheidet, eine Hypothek zu amortisieren, sollte man sich drei wichtige Fragen stellen.

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Die Hyptohek zurückzahlen oder nicht? Klar ist: Eine allgemein gültige Antwort auf diese Frage gibt es nicht, die Rechnung sieht für jeden anders aus. Um einen Entscheid fällen zu können, sollte man sich folgende Überlegungen machen:

Frage 1: Brauche ich das Geld längerfristig für etwas anderes?

Vielleicht könnten eines Tages die Kinder einen Erbvorbezug benötigen. Oder die finanziellen Verhältnisse nach der Pensionierung könnten sich ändern.

  • Im Schnitt sinkt das Einkommen nach der Pensionierung um 30 bis 40 Prozent. Es ist also gut möglich, dass man dann ein zusätzliches finanzielles Polster braucht.
  • Bezahlt man das Haus ab, steht dieses Geld nicht mehr zur Verfügung.
  • Kommt hinzu: Sollte man im Alter eine neue Hypothek oder eine Aufstockung benötigen, kann das schwierig werden. Viele Banken haben hier kein Gehör, weil sie das Renteneinkommen als zu niedrig einstufen.

Frage 2: Amortisieren oder Geld anlegen: Wo bekomme ich mehr Ertrag?

Bezahle ich die Hypothek ab, bezahle ich weniger Zins. Lege ich das Geld gut an, erwirtschafte ich Gewinn. Was bringt nun mehr?

  • Die Regel: Bezahlt man für seine Hypothek 2 Prozent Zins, muss man mit einer Geldinvestition mehr als 2 Prozent erwirtschaften, ansonsten machen solche Anlagen keinen Sinn.
  • Zu bedenken ist zudem: Investitionen sind immer mit einem gewissen Risiko behaftet, man kann Geld verlieren. Wer eher nicht der risikofreudige Typ ist, bezahlt mit dem Geld besser die Hypothek zurück.

Frage 3: Wie wirkt sich die Amortisation auf meine Steuerrechnung aus?

  • Bezahlt man die Hypothek zurück, werden die Schulden, die man in der Steuererklärung abziehen kann, kleiner. Heisst: Man bezahlt mehr Steuern.
  • Finanzexperten sind sich aber einig: Eine Hypothek zu behalten, nur um Steuern zu sparen, lohnt sich in vielen Fällen nicht. Man muss auf jeden Fall die Gesamtsituation betrachten (inklusive längerfristiger finanzieller Bedürfnisse und Risikobereitschaft).

Was hilft bei der Entscheidung?

  • Mit Hilfe von Amortisations-Rechnern im Internet verschafft man sich mit wenigen Klicks einen ersten Überblick über die eigene Situation. Links dazu siehe unten.
  • Fest steht aber: Da viele Faktoren berücksichtigt und ineinander gerechnet werden müssen, empfiehlt sich eine Beratung von einem Finanzexperten.

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