Beethoven (1/2) – Sinfonien 1 bis 5

Beethovens neun Sinfonien sind Meilensteine der Musikgeschichte. Kein Komponist nach Beethoven kam um sie herum. Sie sind wie Dostojewskis grosse Romane: Elefanten, unüberhörbar, unausweichlich, Giganten im Musikdschungel.

Von: Annelis Berger, Jenny Berg, Silvan Moosmüller, Benjamin Herzog, Moderation: Norbert Bischofberger, Redaktion: Annelis Berger und Raphael Zehnder; Produktion Raphael Zehnder

Was macht diese Werke so genial? Was hat es mit den vier berühmten Schicksalstönen der fünften Sinfonie auf sich? Was mit dem Freiheitsgedanken der neunten Sinfonie? Und wie konnte Beethoven einen Teil dieser Sinfonien komponieren, obwohl er taub wurde?

Kontext untersucht alle neun Sinfonien aus unterschiedlichen Blickwinkeln – für Beethoven Fans aber auch für Beethoven-Muffel! Heute Teil I – die Sinfonien 1 bis 5.

Einzelne Beiträge

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Beethovens Erste: «Bam! Da bin ich! Beethoven!»

Laufzeit 6 Minuten 16 Sekunden. , Jenny Berg

Mit einem Schlussakkord fängt die erste Sinfonie von Ludwig van Beethoven an. So als wäre mit dem Anfang schon alles gesagt.

Beethoven baut Spannung auf, in den allerersten Takten. Eine langsame Einleitung dehnt dieses Spannen, Entspannen, bis leise und erwartungsfroh das Allegro einsetzt. Bis es zum Ausbruch kommt: Bam! Da bin ich! Beethoven! «Ein tosender Vulkan mit heisser Lava, die alles auf ihrem Weg mitreisst», sagen Zeitgenossen über Beethovens Erstling, den er mit 29 Jahren den irritierten Wiener Musikkritikern vorführte.

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Beethovens Zweite: Oft unterschätzt

Laufzeit 7 Minuten 27 Sekunden. , Andreas Müller-Crépon

Kaum ist die Sinfonie Nr.1 uraufgeführt, macht sich Beethoven erneut an die Arbeit. Grösser soll sie werden, kunstfertiger. Es gelingt ihm. Die Zweite wird wieder ein Meisterwerk, das heute allerdings etwas im Schatten der nachfolgenden «Elefanten» steht. Zu Unrecht.

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Beethovens Dritte: Die Heroische

Laufzeit 4 Minuten 50 Sekunden. , Florian Hauser

Der Komponist widmet seine dritte Sinfonie, die Eroica, ursprünglich Napoleon Bonaparte. Als der sich aber zum Kaiser krönt, überkommt Beethoven ein solcher Zorn, dass er die Widmung auf dem Titelblatt zerfetzt.

Aber es ist zu spät: der Geist Napoleons ist längst in die Musik hineingesickert

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Beethovens Vierte: Babyfant oder Raubtier?

Laufzeit 6 Minuten 16 Sekunden. , Silvan Moosmüller

Die Dritte ist die Heroische. Die Fünfte die mit dem Schicksalsmotiv. Und die Vierte? Robert Schumann nannte sie «griechisch schlank», Ludwig Rellstab «ein gereiztes Raubtier».

Beethovens vierte Sinfonie brachte ihre Interpreten seit jeher in Verlegenheit. Denn sie steckt voller Widersprüche. Auch Fagottisten lehrt sie das Fürchten. Vor allem aber ist die Vierte die Sinfonie mit der langsamen Einleitung.

Schon Beethovens Zeitgenossen gab dieses Adagio Rätsel auf – und Johannes Brahms und Gustav Mahler knüpften kompositorisch daran an.

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Beethovens Fünfte: Ludwig van... Rock

Laufzeit 6 Minuten 36 Sekunden. , Elisabeth Baureithel

«Ta-ta-ta-taaa...!» Auch wer sich nicht für klassische Musik interessiert, kennt bestimmt diesen Anfang. Beethoven Fünfte ist ein Welthit, weit über die Klassikszene hinaus.

Mal diente der Altmeister lediglich als Inspiration, mal wurde er dreist beklaut: Diese Sinfonie hat Generationen von Pop- und Rockmusikern geprägt und soll Songs wie «Smoke On The Water» oder «Seven Nation Army» erst ermöglicht haben. Und das mit nur vier Tönen.

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