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SRF / Sébastien Thibault
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Gott polyglott – von der Mehrsprachigkeit religiöser Menschen

Schon Kinder lernen Hebräisch, Thailändisch, Arabisch oder Sanskrit. Denn das sind die Sprachen ihrer heiligen Schriften, Liturgien, Gebete und Rituale. Daneben sprechen sie Mundarten, Muttersprachen und Standartsprachen. Was bringt religiösen Menschen diese Vielsprachigkeit?

Gott wird in der Schweiz in über hundert Sprachen angerufen, auf Hochdeutsch genauso wie auf Türkisch. – Überaus vielfältig sind hierzulande die Sprachen in Gottesdienst, Religionsunterricht und Gebeten. Die liturgischen Sprachen in Moscheen, Kirchen, Tempeln und Synagogen der Schweiz sind aber meist nicht die Umgangssprachen hiesiger Menschen. Die Religionsgemeinschaften investieren viel, damit Kinder schon früh auch die religiösen Sprachen erlernen.

Studien haben gezeigt, dass diese Mehrsprachigkeit ihre Identität ebenso stärkt wie Bildung und Integration. Moscheevereine und Tempel leisten mit Sprachkursen einen nennenswerten Beitrag dazu, dass Menschen hier heimisch werden. Gleichzeitig bieten sie in fremdsprachigen Gottesdiensten Heimat. Im Fall der katholischen «Missionen» tun sie das auf Italienisch schon seit 60 Jahren, aber auch auf Kroatisch, Spanisch oder Koreanisch. Und in christlich-orthodoxen Kirchen: Da wird drinnen Kirchenslawisch oder Griechisch gesungen, im Kirchhof davor in CH-Mundart Small Talk gemacht.

In dieser Ausgabe von Perspektiven interessiert uns die Mehrsprachigkeit religiöser Menschen. Wie stark prägt diese Mehrsprachigkeit ihre Identität? Ist sie ein Plus oder manchmal auch Last?

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