Reto Fürst und Maja Fürst suchten in Polen eigentlich ein Leben in der Abgeschiedenheit. Reto Fürst hat seine eigene Informatikfirma und ist leidenschaftlicher Naturfotograf. Vor zwei Jahren fanden sie ein kleines Haus in der Ortschaft Rybotycze, nur 15 Kilometer Luftlinie von der Grenze zur Ukraine entfernt. Nun sind die beiden zu Flüchtlingshelfern geworden. Hunderttausende Menschen fliehen aus der Ukraine. Die Fürsts, helfen, wo sie können. Jeden Tag kaufen die beiden Hilfsgüter und bringen sie zur Nothilfestelle in Przemy?l an der Grenze zur Ukraine, sagt Reto Fürst: «Täglich kommen Züge mit Flüchtlingen aus Lemberg an. Es sind vor allem Frauen und Kinder.»
«Hilfe aus dem Westen ist nicht immer eine Hilfe»
Die Solidarität aus dem Westen beeindrucken Reto und Maja Fürst. Doch gäbe es viele private Sammelaktionen, die unorganisiert die Ware an die Grenze liefern, sagt Reto Fürst: «Sie können die Hilfsgüter oft nicht in die Ukraine bringen. Die Sachen bleiben dann einfach an der Grenze liegen.» Haufenweise Kleider und andere Spenden türmen sich mittlerweile an den Checkpoints. Es sei darum wichtig, direkt bei den Hilfsorganisationen anzufragen, was wirklich gerade benötigt wird.