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Radio SRF 1 5 spektakuläre archäologische Funde

Eigentlich ist ein Schuhfund unspektakulär. Ist der Schuh aber 5000 Jahre alt, dann ist es doch etwas Spezielles. Dieser Fund aus dem Greifensee ist aber nicht die einzige jüngere Entdeckung in der Schweiz, die die Archäologen ins Schwärmen bringt.

Der 5000 Jahre alte Schuh

Wenn ein archäologisches Fundstück für glänzende Augen sorgt, dann muss es etwas Besonderes sein. Vor allem, wenn er in Maur am Greifensee (Kanton Zürich) gefunden wird. Dort lebten Pfahlbauer, archäologische Funde sind also keine Seltenheit. Dass man aber einen Schuh findet, dazu gut erhalten – sensationell! Laut der Baudirektion Kanton Zürich sind in Europa weniger als zehn solcher Schuhe gefunden worden. Eine wahre Rarität.

Ein Bastschuh. Dieser wirkt glitschig, der Schuh wird durch eine Kordel am Fuss gehalten.
Legende: Der Schuh stammt aus der Horgenerkultur (3300 bis 2800 v. Chr.). Die Horgenkultur stammt aus der Jungsteinzeit, und war in der Westschweiz und in Baden-Württemberg angesiedelt. Baudirektion Kanton Zürich

Der römische Münzschatz

Durch Zufall entdeckte ein Bauer in Ueken (Aargau) einen Münzschatz. Zuerst dachte er, dass jemand Unterlagsscheiben auf seiner Kirschbaumplantage liegen gelassen hat. Doch es waren rund 20 römische Münzen. Schnell waren Archäologen vor Ort und gruben während zweier Monaten auf der Plantage. Am Ende wurden über 4000 Münzen gefunden – der Münzschatz von Ueken.

Goldene Römermünzen
Legende: Als Finderlohn für den Münzschatz von Ueken erhielt der Bauer zwei Lederbeutel mit je 500 Fünfliber, wie die Aargauer Zeitung berichtete. Die Finderlohn kam in derselben Verpackung wie der Münzfund, und hatte etwa das Gewicht des Münzschatzes. Keystone

Die geheimnisvollen Öllampen

Der Fund in Windisch (Aargau) sorgte für Verwirrung. In einem alten, römischen Kochtopf fanden Archäologen 22 Öllampen. Auf jeder Lampe lag eine Bronzemünze. Da es keine vergleichbaren Funde gibt, ist unklar, was es mit den Lampen auf sich hat. Möglicherweise waren die Lampen Teil eines Rituals.

Ein Tontopf voller Öllampen.
Legende: Zusammen mit dem Kochtopf wurden Steinmauern, Feuerstellen und ein Schacht freigelegt. Doch die Lampen sind der geheimnisvolle Höhepunkt. Kantonsarchäologie Aargau / Bela Polyvas

Der Zufallsfund

Anfang Jahr wütete der Wintersturm «Burglind» durch die Schweiz. Bei Windspitzen von bis zu 200 km/h ging einiges kaputt. Das hatte jedoch einen kleinen, positiven Effekt: Ein Baum wurde vom Sturm umgelegt und dadurch entdeckte ein Jogger in einem Schaffhauser Wald verschiedene Gegenstände, vermutlich aus der Altsteinzeit. Solche Funde sind bis anhin selten im Kanton Schaffhausen.

Verschiedene Werkzeuge aus Feuerstein.
Legende: Unten links ein Kratzer und Einsätze für Speerspitzen, dazu zahlreiche Halbfabrikate und Herstellungsabfälle. Das Fundensemble ist aus Feuerstein gefertigt. Kantonsarchäologie Schaffhausen

Der erste Bergsteiger?

Auch dieser Fund ist der Natur zu verdanken. Durch das Schmelzen der Gletscher und Schneefelder wurden auf dem Lötschenpass (Kanton Bern) rund 4000 Jahre alte Ausrüstungsgegenstände freigelegt. Die Ausrüstungsgegenstände aus der Frühbronzezeit (2000 bis 1800 v. Chr.) sind die bisher ältesten Funde auf dem Pass.

Eine Frau legt die Fundstücke ab.
Legende: Nebst Pfeilbogenfragmente wurden Lederriemen und -stücke, Pfeilschäfte sowie Schnur gefunden. Laut dem Archäologischen Dienst des Kantons Bern kann das Fundensemble als Ausrüstung eines frühbronzezeitlichen Berggängers interpretiert werden. Archäologischer Dienst des Kantons Bern, Kathrin Glauser

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