Gefällte Bäume und gestaute Flüsse: Wenn Biber in Gewässern ihre Dämme bauen, haben nicht alle ihre Freude daran. Um die fleissigen Nager schwellt seit Jahren ein «Biber-Zoff»: Die Biber verursachen teils grosse Schäden - im Kanton Thurgau sind Biber gar die häufigste Ursache für Schadenersatzforderungen von betroffenen Landwirten.
Regulierung durch Biberkonzepte
Neu ist, dass der Biberbestand reguliert werden kann, um Infrastrukturschäden abzuwenden. Mehrere Kantone verabschiedeten jüngst spezielle Biberkonzepte. Diese sollen helfen, Konflikte zwischen uns Menschen und den Bibern zu minimieren. Dazu werden Biberpopulationen genau überwacht. Um grossen Schaden abzuwenden, darf der Biber auch geschossen werden.
Die meisten Erdhöhlen der Biber befinden sich in den ersten drei bis fünf Metern von der Uferböschung entfernt. Bei natürlichen Gewässern ist vom Ufer aus gar nicht sichtbar, dass ein Biber an der Böschung lebt.
Wissenswertes zum Biber
Länge: | 113 bis 137 cm (mit Schwanz) |
Gewicht: | 23 und 30 kg |
Nahrung: | reine Pflanzenfresser |
Fell: | bis zu 23'000 Haare pro Quadratzentimeter |
Lebensraum: | fliessende und stehende Gewässer und deren Uferbereiche |
Feinde: | Hunde, grosse Greifvögel, grosse Raubfische |
Die Rückkehr des Bibers
Im 19. Jahrhundert wurde der Biber in der Schweiz fast vollständig ausgerottet. Seine Wiederansiedlung verdankt der Nager dem Engagement von Naturfreunden. Diese haben zwischen 1956 und 1977 an verschiedenen Orten in der Schweiz rund 140 Biber wieder angesiedelt.
Bei der Wiederansiedlung der Biber fehlte aber ein gesamtschweizerischer Plan. Das hatte zur Folge, dass die Biber vorerst in kleinen, voneinander isolierten Gruppen lebten.
Heute leben die Biber wieder in grossen, zusammenhängenden Populationen, welche über die grossen Flüsse und Seen miteinander verbunden sind. Seit 1962 ist der Biber in der Schweiz bundesrechtlich geschützt. Während des 20. Jahrhunderts wurde er auch in verschiedenen anderen europäischen Staaten unter Schutz gestellt. Der Bestand der Biber beträgt inzwischen über 2'000 Tiere.