Jetzt zu Ostern flammt der Gewürz-Streit wieder auf: Isst man das Ei nun mit Aromat oder ohne? Viele lieben das «gelbe Gold» ja heiss, teils heimlich, anderen kommt das Würzmittel nicht auf den Tisch und schon gar nicht ans Essen.
Seit Jahrzehnten im «Chuchichäschtli»
Aromat wurde 1953 erfunden und breit gestreut: Die Herstellerfirma verteilte 30'000 Menagen an Gaststätten und Kantinen. Dadurch gehörten die Streudosen fast in jedem Restaurant zur Tischdekoration – der Weg in den heimischen Küchenschrank war vorgespurt. Heute werden jährlich rund 2'000 Tonnen produziert, rund die Hälfte davon verkauft der Hersteller in der Schweiz.
Die Erfolgsgeschichte hat einen Haken, denn irgendwann kamen Zweifel auf: Ist Aromat wirklich gesund? Was viele beunruhigt, ist der Geschmacksstoff Glutamat. Der soll unliebsame Auswirkungen aufs Hirn haben und dick machen. Klar bewiesen ist das allerdings nicht. Die Wissenschaftler sind sich uneinig.
Bei Köchen verpönt
Nicht nur Gesundheitsbewusste, sondern auch die meisten Köche lassen das Aromat aus dem Spiel. «Jedenfalls würde heute kaum ein Koch zugeben, dass er Aromat verwendet», sagt SRF 3-Koch Jann Hoffmann. Er selber verzichtet strikt darauf – aber nicht alle seine Gäste:
Ich habe einen Stammgast, der sein Mini-Aromat ins Restaurant mitnimmt. Mich stört das nicht. Aber: Aromat ins Restaurant mitzunehmen ist so, als ob ich zum Coiffure gehe und mir die Haare selbst schneide…
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