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Aktuell Barbara, wer bist Du? Mensch!

Sie macht aus profanen Verkehrsschildern Kunst, mal mit fröhlichen, mal mit ernsthaften Botschaften. Ein Facebook-Interview mit der Streetart-Künstlerin Barbara.

Wer bist Du?

Barbara: Ich bin Barbara.

Wer oder was ist Barbara?

Na ich. Ein Mensch mit dem Namen Barbara.

Wie lebst Du?

Manchmal schlafe ich, manchmal bin ich wach. Morgens trinke ich gerne Kaffee oder Tee, Mittags geniesse ich die Sonne, falls sie scheint und Abends geniesse ich die Dunkelheit.

Woher hast Du die Ideen für deine Plakat-Aktionen?

Ich lasse mich von der Umgebung inspirieren. Der öffentliche Raum ist voll mit Botschaften in Form von zum Beispiel Werbeplakaten oder Verbotsschildern. Denen gebe ich gerne Antworten.

Die Plakate sind sozial-kritisch, religionskritisch und, und, und. Wieso machst Du das?

Ich sage gerne meine Meinung und wenn ich etwas als falsch oder ungerecht empfinde, dann nehme ich mir die Freiheit meinen Senf in Form eines kleinen Plakates oder Zettels dazuzugeben.

Wie muss ich mir das vorstellen, Du gehst durch deine Stadt, siehst ein Plakat oder ein Thema, gehst nach Hause und machst das Plakat?

Genau so. Manchmal habe ich alles dabei, was ich benötige, manchmal gehe ich nach Hause oder an einen geheimen magischen Ort, an dem ich die nötigen Materialien finde.

Kunst im öffentlichen Raum

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Die Facebook-Site der Streetart-Künstlerin Barbara.

Dann stehst Du da und hast dein Plakat. Wie laufen die Befestigungs-Aktionen ab? Das Ganze ist ja nicht ganz legal.

Jedes Plakat ist so angebracht, dass es mit einem Aufwand von unter fünf Sekunden wieder rückstandsfrei entfernbar ist. Ich möchte mit meinen Aktionen keinen Schaden verursachen.

Hattest Du schon Probleme mit Polizei/Staatsanwaltschaft/Fussgängern?

Nein.

Wie sind die Reaktionen auf deine Aktionen?

Auf der Strasse kann ich manchmal Passanten beobachten, wie sie auf meine Aktionen reagieren. Meistens ist es ein Lächeln oder auch ein Kopfschütteln- oder Nicken, fast immer wird mit der Handykamera dann ein Foto gemacht. Im Internet ist das Feedback tatsächlich überwältigend. Ich erhalte sehr viel Zuspruch und manche Aktionen bzw. Fotos lösen sehr kontroverse Diskussionen aus. Das finde ich grossartig, denn es zeigt mir, dass die Themen, die mich interessieren auch anderen Menschen auf dem Herzen liegen.

Da liegt die Frage nahe: Wieso gehst du nicht in die Politik, um etwas zu bewegen?

Meine Freunde haben mir das immer wieder vorgeschlagen, aber ich liebe die Kunst und ich liebe die Freiheit. Beides passt nicht zu einem Leben als Politiker.

Was versprichst du dir denn für einen Nutzen deiner Aktionen?

Andererseits sind meine Aktionen eine Form von ausserparlamentarischer Politik, denn ich teile meine Meinung mit. Ich habe Freude daran, allein das ist Nutzen genug.

Inwiefern kann man diese Aktionen als dein Hobby bezeichnen?

Hobby oder Leidenschaft, künstlerische Tätigkeit oder Aktionismus, mir ist eine Einordnung in eine Schublade nicht wichtig.

Warum ist dir Anonymität so wichtig?

Ich möchte, dass meine Arbeit unabhängig von meiner Person gesehen wird.

Wie gehts weiter bei dir?

Ich werde viel reisen und noch mehr verschiedene Städte besuchen, auch einen Besuch in der Schweiz plane ich dieses Jahr. Ach ja, im April erscheint ein erstes Buch mit Bildern meiner Arbeiten.

Okay. Wann kommst Du in die Schweiz? Gibts dann auch Plakat-Aktionen? Wie heisst das Buch?

Ich plane im Frühsommer in die Schweiz zu kommen. Ihr habt doch bestimmt Copyshops in der Schweiz, oder? Falls ja, werde ich auch da einige Plakate hinterlassen. Das Buch wird heissen: «Dieser Befehlston verletzt meine Gefühle.»

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