Am 28. Februar geht es bei der Abstimmung um grosse Themen – die Durchsetzungsinitiative, den Bau einer zweiten Gotthardröhre und die Abschaffung der Heiratsstrafe. Die Schweizer werden wieder an die Urnen pilgern oder ihre Couverts in den Briefkasten werfen.
90 Prozent all jener, die überhaupt abstimmen, tun das brieflich. Dieser Prozess wird aber nicht im ganzen Land gleich handgehabt. Es gibt Gemeinden und Kantone, in denen die Bürger dafür selbst in die Tasche greifen müssen, in Schaffhausen müssen sie sogar eine Busse bezahlen, wenn sie gar nicht abstimmen.
Die sechs Fakten zu dieser föderalistischen Ungleichheit könnt ihr hier nachlesen.
Nichts für Erwachsene
Mit der Volljährigkeit, die landesweit bei 18 Jahren festgelegt wurde, kommt auch das Stimm- und Wahlrecht. Im Kanton Glarus sieht das etwas anders aus: Bei kommunalen und kantonalen Abstimmungen dürfen sogar schon 16-Jährige an die Urne.
Seltsame Berner
Die Bürger der Stadt Bern müssen ihre Stimmcouverts selbst frankieren – und bezahlen somit pro Abstimmung mindestens 85 Rappen aus der eigenen Tasche. Im gleichen Kanton kann aber auch gratis abgestimmt werden. Zum Beispiel übernehmen in Interlaken die örtlichen Behörden die Kosten. Nur in neun Schweizer Kantonen wird flächendeckend das Porto übernommen. Und zwar in: Zürich, Obwalden, Glarus, Zug, Basel-Stadt, St. Gallen, Aargau, Genf und Appenzell Innerrhoden.
Schaffhauser Strafe
Wer im Kanton Schaffhausen nicht abstimmt, muss zahlen – und zwar drei Franken.
Ausländer an der Urne
Wer einen Schweizer Pass hat, besitzt auch das Wahl- und Stimmrecht. Das gilt allerdings nicht für alle Kantone. In bestimmten Belangen dürfen in den Kantonen Jura, Neuenburg, Waadt, Genf und Fribourg auch Ausländer abstimmen.
Paradies für Schreibfaule
In den Städten Bern und St. Gallen muss nicht geschrieben werden – dort reicht ein Kreuzchen bei der entsprechenden Antwort. Der Grund ist die maschinelle Auszählung in beiden Städten. In der Stadt Basel müssen die Bürger nicht einmal eine Unterschrift unter die Abstimmung setzen.
Grosszügiges St. Gallen
In St.Gallen wird nicht nur das Porto übernommen, die Stimmzettel werden sogar per A-Post befördert.