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Aktuell «Schwiizer Macher»: die wohl sonnigste Bierbrauerin der Schweiz

Bei Claudia Graf (30) braut sich was zusammen – von Haus aus: Wasser, Malz, Hopfen und Hefe. Mit 27 hat die Rheintalerin die «Sonnenbräu AG» vom Vater übernommen. Um das Chef-Sein macht sie sich wenig Gedanken – Graf arbeitet nicht, um zu befehlen, sondern für den Erfolg. Und darauf stossen wir an!

Ein guter Chef befiehlt nicht. Er erklärt, warum etwas getan werden muss. Wenn die Mitarbeiter begreifen, was zusammen erreicht werden kann, haben sie auch das Gefühl, Teil von etwas Grösserem zu sein.
Autor: Claudia Graf Geschäftsführerin

Bier geleckt

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Legende: SRF/Claudia Herzog

Claudia Graf (30) hat Bier im Blut: «Sonnenbräu» wurde von ihrem Ururgrossvater gegründet. Nach der Ausbildung zur Braumeisterin in München übernahm sie das Geschäft 2012 vom Vater. Sie ist ein grosser Pub- und Irland-Fan, engagiert sich politisch bei der FDP, hört Musik von Cro und gibt auch mal die Führung ab: beim Salsa.

Ein tschechisches Sprichwort besagt: «Da, wo man Bier braut, da lässt sich's gut leben.» Demzufolge hat sich Claudia Graf goldrichtig eingerichtet: Sie wohnt direkt über den Lagerhallen ihrer eigenen Brauerei. Vom Frühstücks-Tisch und der täglichen Schüssel Schoko-Pops mit Milch bis zum «flüssigen Brot» (aka Bier) ist es nicht weit. Grafs Arbeitsweg beträgt gerade mal 30 Sekunden.

Die zierliche Macherin führt das Familienunternehmen seit rund drei Jahren und in der fünften Generation. Es zählt gegenwärtig 60 Mitarbeitende und verfügt über einen Fanclub von über 3'000 Mitgliedern. Und, ja, dieses Sonnenbräu ist tatsächlich ihr Bier: Wenn Claudia Graf Ferien macht, wird sie spätestens nach zwei Wochen kribbelig, weil sie wissen will, was zu Hause in der Brauerei passiert.

Bierideen für die Zukunft

Im Jahr 2014 wurden in der Schweiz pro Kopf durchschnittlich 56,3 Liter getrunken. Seit Jahren aber ist der Konsum leicht rückläufig. Da stellt sich die Frage, mit welchen Bierideen die junge Geschäftsführerin die Zukunft des Unternehmens sichern will. Claudia Graf: «Das Potential liegt in Bieren, die weniger Alkohol haben.» Eine ernüchternde Feststellung? Wortwörtlich schon. Aber sicherlich gesünder – und für Graf keinen Grund, sich in ihrem Enthusiasmus bremsen zu lassen.

Mit wem ich gerne mal ein Feierabendbier trinken würde? Mit Roger Federer oder Stan Wawrinka.
Autor: Claudia Graf

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