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Digital Big Data erwischt die Grippe

Die Grippewelle hat die Schweiz erreicht: Das meldet nicht nur das Bundesamtes für Gesundheit. Auch Google weiss es, ein paar Tage früher – weil wir Google vermehrt zu Themen rund um die Grippe befragen.

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Google sucht die Grippe (SRF 3)
03:17 min
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Google zeigt jedes Jahr, wann die Grippewelle anrollt. Die Statistik und die geographische Verteilung ist hier für jedermann einsehbar. Der Suchmaschinenbetreiber stellt sowohl aktuelle als auch historische Daten zur Verfügung.

Neuartige Forschung

Das Vorgehen von Google ist ein schönes Beispiel für die Nutzung von «Big Data». Der Suchmaschinenbetreiber nutzt Suchbegriffe, um die Grippe-Statistiken zu erstellen. Denn Google weiss, wonach wir suchen. Interessieren sich die Leute an einem Ort vermehrt für Themen rund um die Grippe, so schliesst Google daraus, dass die Grippewelle diese Region erreicht hat.

Diese Suchbegriffe, die auf eine Grippewelle hinweisen, wurden dabei nicht von Menschen festgelegt. Google verglich zwei grosse Daten-Sammlungen: Alle Suchanfragen aus den Jahren 2003 bis 2008 und die offiziellen Statistiken zum Grippeverlauf. Die Software war dann in der Lage, die Suchanfragen zu erkennen, die bei einer Grippe-Epidemie vermehrt auftreten.

Schneller als Daten von Ärzten

Nachdem diese Korrelation hergestellt werden konnte, kann Google nun den Umkehrschluss machen: Wenn diese Suchbegriffe erneut gehäuft auftreten, rollt also die nächste Grippewelle an. Und weil Verschnupfte heute googeln und erst später zum Arzt gehen, sieht der Suchmaschinen-Betreiber die Welle schon einige Tage früher anrollen als die offiziellen Stellen.

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