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Musik Adele bringt das Hallenstadion zum Schweigen

Als wäre es das Einfachste auf der Welt, verwandelte die britische Sängerin ein Stadion mit 13'000 Fans in einen winzigen, andächtigen Club. Und hinterliess ein sprachloses, ergriffenes Publikum.

Die britische Sängerin nimmt gleich zu Beginn jeder kritischen Stimme den Wind aus den Segeln: «Ich habe leider nur zwei Up-Tempo-Songs. Die restlichen zwei Stunden werden wir zusammen weinen.» Es folgt schallendes Gelächter - nicht zum letzten Mal an diesem Abend. Adele hat das Hallenstadion vom ersten Hello an fest im Griff und lässt es erst bei der letzten Note von Rolling In The Deep wieder los. Was in den zwei Stunden dazwischen geschieht, ist pure Magie.

Mehr als nur eine Ausnahme-Sängerin

Ja, es ist vollkommen überflüssig zu erwähnen, wie gut Adele singen kann. Und trotzdem muss man es tun. Denn die 28-jährige Britin singt nicht nur jede Note perfekt intoniert und artikuliert, nein, sie lebt und zelebriert jede noch so winzige Silbe. Willkommen im akustischen Kino der grossen Gefühle. Hier wird kein Kitsch zelebriert, sondern echte Emotionen. Und es dauert keine zwei Songs, bis im Publikum um mich herum die ersten Tränen kullern.

Auf Augenhöhe mit dem Publikum

Es gibt zwei Arten, wie man ein ausverkauftes Hallenstadion vollkommen im Griff haben kann. Entweder euphorisch tobend - oder andächtig lauschend. Mit Lautstärke und bombastischer Show das Publikum zum Kochen zu bringen, das können viele.

Viel imposanter ist daher Adeles Leistung: sie verschlug dem Zürcher Publikum schlichtweg die Sprache. Selten war ein Stadion so ruhig und aufmerksam, während Adele Geschichten erzählte und dabei nie wie der weltweite Superstar, sondern mehr wie die lustige Freundin von nebenan wirkte. Und lustig, das war sie! Mit trockenem, entwaffnend ehrlich britischem Humor verzauberte die redselige Adele das Publikum.

Allein auf weiter Flur

Und diese Adele ist das Highlight der Show. Nicht die Sängerin, sondern der Mensch. Nie wirkt sie aufgesetzt. Selbst als ein Besucher seinem Freund einen Heiratsantrag auf der Bühne macht, lässt sie dem Moment ganz natürlich seinen Raum.Sie ist von Anfang bis Ende auf Augenhöhe mit dem Publikum und verströmt ein «Wir»-Gefühl, welches man in einer Live-Show dieser Grössenordnung selten erlebt.

Adele beweist mit dieser Live-Show: Sie ist in einer ganz eigenen Liga angekommen. Eine Liga, wo ihr weder Lady Gaga noch Rihanna das Wasser reichen können. Adele durchbricht die Barriere zum Publikum und lässt es Teil der Show werden. Viele Stars können das Publikum kochen lassen - aber nur Adele hinterlässt es wahrlich sprachlos.

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