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Musik-Blog Pop-Phänomen Tash Sultana schrummt und schrammt am Pop vorbei

Tash Sultanas Shows sind in der Regel ausverkauft. So auch in Dübendorf, wo Tash am 28. September vor rund 5'000 Leuten auftritt. Der 23-jährige Star aus Australien demonstriert gerade, wie man mit ziemlich fahrigen Songs die Massen begeistern kann.

Tash Sultana macht Musik, wie sie in vielen Hobbyräumen und Musikecken von Privathaushalten gemacht wird. Ihr wisst wie es da ausschaut. Da wohnen die Wah-Wah-Pedale. Da gibt es Flanger- und Delay-Geräte, mit welchen man so herrlich rumspielen kann. Tash macht das inzwischen auf der Bühne und zwar äusserst erfolgreich. Mit dem aktuellen Album «Flow State» ist Tash gerade auf Welttournee und spielt in ausverkauften Hallen. So auch am 28. September in Dübendorf bei Zürich.

Gregi Sigrist

Gregi Sigrist

Musikjournalist für Pop/Rock von Schweizer Radio und Fernsehen

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Im Musik-Blog schaut er auf, unter und hinter aktuelle Musikthemen und ihre Nebengeräusche.

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Für alle, die für diesen Auftritt keine Tickets mehr ergattern konnten, gibt es hier einen kleinen Trost in Form eines Tash Sultana-Konzerts aus dem letzten Jahr.

Wer ist Tash Sultana?

Tash Sultana hat etwas gegen Schubladen. Eine Genre-Zuordnung der eigenen Musik lehnt Sultana ebenso ab, wie die Zuordnung als Person zu einem bestimmten Geschlecht. Tash ist non-binär, sieht sich also weder als Frau noch als Mann und daher verzichte ich in diesem Text auf Personalpronomen wie «er» oder «sie».

Die Loop-Station-Generation

So wie Ed Sheeran, Damian Lynn oder Heidi Happy arbeitet Tash Sultana mit einem Loop-Gerät. So kann Tash alleine auf der Bühne stehen und nach viel mehr klingen, als nach einer alleine musizierenden Person.

Der erfolgreichste Loop-Station-Künstler ist unbestritten Ed Sheeran. Er arbeitet mit einem Loop-Gerät, auf welchem er Spur für Spur seine Songs aufbaut. So schafft er es als Alleinunterhalter, einen Bandsound zu kreieren. Und: Ed Sheeran arbeitet mit seinem Loop-Gerät so schnell und so geschickt, dass es nach wie vor Fans gibt, die denken, bei Sheeran sei nicht alles live.

Eher tapsig wirkt dagegen Sultanas Prozess mit der Loop-Station. Dadurch haben Tashs Songs lange Intros und scheinen keinen Anspruch darauf zu haben, etwas auf den Punkt zu bringen. Mit wilden Bewegungen probiert der Internet-Star wettzumachen, was seine Beats an Groove nicht hinkriegen. Mit, den Soullegenden abgeschauter, Mimik, wirft sich Tash mit voller Emotion in dünne Gitarren-Soli und verzettelt sich in unglücklichen Arrangements.

Wieso will man das hören und sehen?

Tash Sultana wurde nicht durch die Musik zum Pop-Phänomen. Es geht um die Person. Es geht um Leidenschaft und darum, dass uns offensichtlich Menschen faszinieren, die unzählige Instrumente spielen können. Das kann Tash. Und Freude an der Sache zeigen, kann Tash auch.

Was Tash Sultana nicht kann: Wirklich präzise arbeiten und Pop-Songs auf den Punkt bringen. Das scheint aber auch nicht nötig. Tashs Konzerte sind ausverkauft und Tashs Auftritte machen Menschen glücklich.

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