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«Sounds!»-Album der Woche Bright Eyes: Die Schnellbleiche in 5 Songs

Wer in den 00er-Jahren erwachsen wurde und trotzdem an Bright Eyes vorbeikam, bekommt hier den Crashkurs zur Kult-Indieband aus Nebraska. Das zehnte Album «Down in the Weeds, Where the World Once Was» erscheint am Freitag und ist schon jetzt das «Sounds!»-Album der Woche, inklusive Verlosung!

«Das musst du hören. Er singt etwas seltsam, aber so ausdrucksstark. Und die Songs sind wunderschön» - Mit dieser Empfehlung gab man sich in den 00er-Jahren selbstgebrannte Bright-Eyes-CDs weiter. Die Band von Conor Oberst war der Indie-Geheimtipp der Stunde, und der Musiker aus Omaha, Nebraska, wurde auch in Europa zum Posterboy für ein paar eingeweihte Bubbles von Um-die-20-jährigen.

In den USA war eine Highschool-Zeit ohne Bright Eyes in jenen Jahren fast nicht denkbar. Jedenfalls nicht für jene Art Teenies, die in den Highschool-Komödien oder -Serien immer Karohemden und viel dunklen Eyliner tragen und eigene Gedichte in die Schulhefte kritzeln.

Sie identifizierten sich mit dem schmächtigen Wunderkind Conor Oberst und dessen introspektiven, detailreichen Songtexten, die mit einer melancholischen Abgeklärtheit die Welt und die eigenen Gemütszustände beobachteten.

Das erste Album seit neun Jahren

Bright Eyes waren und sind aber weit mehr als eine Teenieband: Sie machten neun Alben in der Zeit zwischen 1998 und 2011 (die letzten beiden waren auch in der Schweiz in den Albumcharts) und bewiesen mit jedem davon das eindrückliche Songwritertalent von Conor Oberst, der daneben immer wieder auch Soloalben und Alben mit anderen Bandprojekten herausgab.

Seine unverkennbare Stimme, das auffällige Timbre, das man nur lieben oder hassen konnte und das zum Teil auch zu arg strapaziert war, wurde über die Jahre erwachsener und klingt heute entspannter.

Vorgeschmack aufs neue Album: Die Single «Mariana Trench»

Oberst ist mittlerweile 40 und veröffentlicht am Freitag, 21. August das zehnte Bright Eyes-Album «Down in the Weeds, Where the World Once Was». Es ist das erste neue Bright-Eyes-Album seit neun Jahren und ist das «Sounds!»-Album der Woche, das heisst ihr könnt es jeden Abend gewinnen auf SRF 3 im «Sounds!» ab 22 Uhr!

Wer in der Jugend anderes zu tun hatte oder ganz andere Musik hörte, bekommt darum hier die Bright-Eyes-Schnellbleiche mit fünf unvergesslichen Songs. Wer schon lange Fan ist, kann zur Einstimmung auf diese Sounds!-Woche hier in Erinnerungen schwelgen - und eigene Bright-Eyes-Lieblingssongs gerne in den Kommentaren empfehlen!

«Lover I Don't Have To Love»

2002 wurden Bright Eyes mit dem Album «Lifted or The Story is in the Soil, Keep Your Ear to the Ground» (ja, sie lieben lange Albumtitel) bekannt(er) - unter anderem wegen dieses grossen Songs. Es war der erste Popsong von Bright Eyes. Gefällt garantiert auch Fans von Radiohead oder Muse.

«We Are Nowhere And It's Now»

Beim Folk/Singer-Songwriter-Album «I'm Wide Awake, It's Morning» (2005) fällt die Wahl besonders schwer. Wer Zeit hat, hört sich am besten das ganze Album an. Auf drei Songs singt die Country-Legende Emmylou Harris Backing Vocals, so auch hier:

«Easy/Lucky/Free»

Zeitgleich mit dem Folk-Album «I'm Wide Awake, It's Morning» erschien das elektronisch angehauchte Rock-Album «Digital Ash in a Digital Urn». Die Produktion klang zum Teil seltsam roh und bastelig (hier zum Beispiel) - aber dieser Song rettete das Experiment:

«Hot Knives»

Auf dem achten Album «Cassadaga» (2007) machte Conor Oberst seinen Sound grösser. Hier kommt er im Indierock und Alternative Country an und macht neu auch Songs, die an Konzerten Publikumsgeplauder zu übertönen vermögen. «Hot Knives» ist mit seiner spannungsgeladenen Steigerung der unvergesslichste Song dieses Albums.

«Shell Games»

Auf dem letzten Album «The People's Key» (2011) gelang das Experiment von «Digital Ash» besser: Elektronische Klänge kamen wieder dazu und fusionierten mit den Gitarren zu ausgereiftem Indiepop. «Shell Games» enthält zugleich auch noch eine Spur Glam Rock und sticht mit dieser Mischung am meisten heraus auf diesem Album, das in der Schweiz immerhin Platz 50 erreichte.

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