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SRF 3 Musiksommer Positives Gärtchendenken in Brugg

50 Kilogramm Gemüse aus einem einzigen Stadtgarten? Das gibt's dank einem Brugger Quartierverein. Der setzt sich für mehr Grünflächen in der Stadt ein – mit Erfolg! In der Nachbarschaft wird fleissig gepflanzt, gegossen und geerntet.

Ein halb-vertrockneter Basilikum im Plastiktopf auf dem Fenstersims, ein verrosteter Gartenstuhl, daneben ein übervoller Abfallsack, der schon längst zur Kehrichtabfuhr müsste. So kennen wir Stadtbalkone und -Vorgärten.

Städte sind nicht unbedingt bekannt für viele Grünflächen. Nicht so in Brugg: Hier gibt's viele kleine Quartier-Gärtchen. Dies dank einem Quartierverein und der Stadt. Entstanden sind mit Hilfe eines Landschaftsarchitekten ganz verschiedene kleine Oasen.

Der exotische Garten

Eine Frau im Garten
Legende: «Wasser und Liebe – das ist alles, was mein Garten braucht.» Michèle Roget hat auch Pflanzen aus der Ferne bei sich im Garten. SRF/Noëlle Guidon

«Ein wenig Blumen, Aprikosen, Nektarinen, viel Rosmarin und ein wenig Oleander.» So beschreibt Michèle Roget ihren Garten. Sie wohnt erst seit Mai in diesem Haus und hat ihren Garten vom alten Wohnort einfach mit gezügelt. «Das kommt super!» Ihre Pflanzen brauchen vor allem Wasser, viel gutes Zureden und Pflege. «Die Stadtgärten geben einen Farbtupfer in die Häuserlandschaft.»

Der Gemüsegarten

Frau im Garten
Legende: «Kartoffeln, Auberginen, Randen – Wir haben alles im Garten.» Dieses Jahr kann Bernadette etwa 50 kg Gemüse für sich ernten. SRF/Noëlle Guidon

Eine Toskana-Reise inspirierte Bernadette Kuhn, sich einen Garten anzulegen. «Die Leute hatten ihre Tomaten und Geranien in Töpfen auf Treppenstufen vor dem Haus.» Gestartet hat sie auch mit diesen zwei Pflanzen. Seit 15 Jahren gärtnert sie und schätzt, dass sie in diesem Jahr rund 50kg Gemüse ernten kann. «Halt alles in Töpfen.» Daher muss sie zwei bis drei Mal täglich giessen. Im Garten hast sie fast alles: Salat, Radieschen, Gewürze, Schnittlauch, Stangensellerie, Randen, Kohlrabi, verschiedene Gurken- und Tomatensorten, blaue Kartoffeln, Karotten, Auberginen, Peperoni und Wassermelonen. Gerade hat sie Eisberg- und Bataviasalat gesetzt. «In den Töpfen, wo nichts wächst, tu ich Gladiolen rein.»

Der Wildgarten

Ein Mann im Garten
Legende: «Das etwas schmutzige Wasser aus dem Stadtbrunnen ist am besten!» So wachsen und gedeihen Philippes Wildpflanzen optimal. SRF/Noëlle Guidon

«Ich habe sehr Freude an meinen Pflanzen.» Im Garten von Philippe Grosjean hat's viele einheimische Wildpflanzen, wie Malven, Akelei oder Königskerzen. «Und dank den Aprikosen-, Kirschen- und Feigenbäumen habe ich auch etwas zum Naschen.» Sein Garten beherbergt aber nicht nur Pflanzen, dank seinem Bienen-Hotel finden auch Insekten Unterschlupf. Und sein Tipp, dass alles so schön grün wird: «Viel giessen! Am besten mit nicht ganz sauberem Wasser aus den Tiefen des Stadtbrunnens.»

Der «blumige» Garten

Garten
Legende: «Es heisst immer, die Altstadt sei tot, dabei lebt sie!» Maja Neumann freut sich über die Begeisterung fürs Gärtnern im Quartier. SRF/Noëlle Guidon

Duftende Rosen, Sonnenblumen, Rittersporn oder Kornblumen – solche Pflanzen findet man im Garten von Maja Neumann. «Die Initiative des Quartiervereins hat bei vielen Leuten in der Nachbarschaft die Begeisterung für den Garten geweckt.» Ihr Tipp für gut gedeihende Pflanzen: «Nebst dem Wasser aus dem Brunnen, streue ich immer gebrauchte Grünteeblätter als Dünger über die Pflanzen.» Wenn eine Pflanze sich in ihrem Garten zu sehr vermehrt, tauscht Maja diese mit einer aus der Nachbarschaft. Die Garten-Begeisterung hat die Brugger:innen näher zusammen gebracht. «Es heisst immer, die Altstadt sei tot, dabei lebt sie!»

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