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Rehmann Markus Hänni (36): «Eigentlich sollte ich schon längst tot sein»

Markus Hänni (36) lebt schon sein ganzes Leben mit der unheilbaren Krankheit «Cystische Fibrose». Pro Tag bedeutet das 3 Stunden Atemtherapie und 25 Tabletten, die für sein Überleben notwendig sind. Trotz diesen Umständen strotzt Markus nur so von Lebenslust und hat sogar eine Familie gegründet.

Cystische Fibrose

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Cystische Fibrose, auch Mukoviszidose genannt, ist die häufigste Stoffwechsel-erkrankung in Westeuropa.

Mehr Infos: cfch.ch

Im Alter von zwei Jahren bekam Markus eine nicht enden wollende Bronchitis, worauf ihm im Kinderspital die Diagnose «Cystische Fibrose» gestellt wurde. Dabei handelt es sich um eine Stoffwechselkrankheit, die Lunge und den Verdauungstrakt angreift. Betroffene haben dadurch eine deutlich geringere Lebenserwartung.

Die Atemtherapie ist ein fester Bestandteil meines Lebens.
Autor: Markus Hänni

Seit seinem zweiten Lebensjahr muss er morgens und abends je 1,5 Stunden Atemtherapie machen. Diese beinhaltet Inhalationen zum Öffnen der Atemwege sowie das Trainieren der Atemfunktion.

Zudem muss er aufgrund von krankheitsbedingten Schüben, die sich in Energiemangel, Husten und Atemnot zeigen, zwei- bis viermal pro Jahr einen 14-tägigen Spitalaufenthalt machen. Dort wird ihm eine hochdosierte Infusion mit Antibiotika verabreicht.

Das Gymnasium kam nicht in Frage

Durch die vielen Absenzen rieten ihm seine damaligen Lehrer, trotz sehr guten Noten, das Gymnasium nicht zu machen. Markus nahm diesen Rat an und entschloss sich eine KV-Berufslehre zu absolvieren. Das KV machte er in der Sporthandelsschule (vier statt drei Jahre). Die Sportlerinnen und Sportler bekommen dort Zeit für ihren Sport und Markus konnte in dieser Zeit seinen Atem therapieren.

Ich hatte mich entschieden, mir das Leben zu nehmen.

S.O.S. (Sick of Silence)

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Robin Rehmann leidet selbst an einer chronischen Krankheit und unterhält sich in seiner neuen Sendung mit Betroffenen.

Jeden Mittwoch, 19 - 20 Uhr bei SRF Virus.

Trotz erfolgreichem Abschluss und Festanstellung sah Markus wegen seiner Krankheit keine beruflichen Entwicklungschancen mehr. Auch privat ging es ihm immer schlechter.

Markus war fest entschlossen, sich das Leben zu nehmen und spritzte sich im Spital ein Medikament in seine Infusion, mit dem er friedlich sterben wollte.

Dank Gott wieder zurück im Leben

Glücklicherweise fand ihn das Pflegepersonal bevor es zu spät war; er wurde gerettet. Das war ein Weckruf für Markus. Dank der Hilfe einer Psychiaterin und seinem starken Glauben an Gott schaute er seiner Zukunft wieder positiv entgegen.

2012 war für ihn ein ganz besonderes Jahr. Er veröffentlichte sein Buch «Eigentlich sollte ich schon längst tot sein». Aber sein absolutes Highlight in diesem Jahr war die Heirat mit seiner Traumfrau.

Drei Jahre später wurde Markus sogar Vater von Zwillingsmädchen und ist überglücklich, dass er immer noch Leben darf.

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