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Songs & Alben Frühlingsfavorit: «Colour Theory» von Submotion Orchestra

Tiefgang, ohne dabei den Massenanspruch zu verlieren. Inhalt, ohne zu nerven. Tanzbar sein, ohne billig zu wirken. Submotion Orchestra aus Leeds beweisen auf «Colour Theory» bereits zum vierten Mal, wie das mühelos gelingen kann. Ein Dub-Soul-Elektro-Step-Feuerwerk.

Ich habe ein Problem: Ich hasse es, wenn elektronische Musik von Bands gespielt wird. Aber nicht etwa, weil die Musik auf diese Art schlechter klingen würde, als wenn ein Produzent auf «Play» drückt. Nein. Es sind - wie so oft - die Menschen und Konsumenten solcher Musik, die das Problem sind. Typ «Ich steh sonst nicht so auf Elektro, aber so mit Band hat's noch Niveau» eben. Jenen Menschen könnte ich mit Vehemenz eine Portion Ghackets mit Hörnli - angekaut - ins Gesicht spucken.

Aus dem gleichen Grund bin ich misslich eingestellt gegenüber ganz vielen Sachen, die es eigentlich gar nicht verdient haben, von mir so gehatet zu werden: Kleintheater, Reggae, Demonstrationen, Valentinstagfeierei… die Liste ist lang.

«Ich steh ja sonst nicht auf Elektro, aber gib dir das»

Deshalb muss ich mich, wenn mir wiedermal etwas Gutes aus irgendeiner der obengenannten Kategorien vor die Füsse gespült wird, RICHTIG zusammenreissen, dass ich der CD die gebührende Aufmerksamkeit schenke. Ich seh' und hör' die «hey das tönt ja voll organisch, gar ned so bummbummbumm, DAS findi no geil imfall!»-Menschen schon vor meinem inneren Auge/Ohr...

Gesagt, getan. Ein guter Freund von mir steckte mir vor kurzem das neue Album von Submotion Orchestra mit dem obligaten «ich steh ja sonst nicht auf Elektro, aber gib dir das». Ich hab meine Galle ausgespuckt und mich mit offenen Ohren an das Album der siebenköpfigen Band aus Leeds gemacht - und hab's nicht mal gemerkt, als das Ding nach 10 kurzen Songs schon wieder durch war und wieder von vorne begann. Ein gutes Zeichen!

Irgendwo zwischen Post-Dubstep und Deep House

Die Musik von Submotion Orchestra ist irgendwo zwischen Post-Dubstep (was ist das schon wieder? Check den «Dubstep for Dummies»-Guide von Virus-Homie Luca), Deep House, Elektrosoul mit einer Spur Popness, Jazz und etwas The xx anzusiedeln. Die Vocals von Sängerin Ruby Wood sind klar, nicht zu zerbrechlich und komplett ohne Nervpotential. Pablo sagt: Jaja, isch gueti Musig. Zum laut Schreien und derwischartig Tanzen - auch wenns nur im Kopf ist. Das ist die Playlist dazu.

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