September 2020, das völlig überfüllte Flüchtlingslager Moria steht in Flammen. «Wir haben Platz!» steht auf den Transparenten, Plakaten und Social Media-Posts der einen Seite.
Hilfe bei uns vs. Hilfe vor Ort
«Lieber vor Ort helfen» und «keine falschen Anreize schaffen», sagt die andere. «Am Unzipped»-Tisch treffen genau diese zwei Fronten aufeinander.
Für Nicola aus Basel ist klar: Was in Moria abgeht, ist menschenunwürdig. Die Schweiz soll seiner Meinung nach Verantwortung übernehmen und möglichst viele Geflüchtete aufnehmen. Er findet es absurd, dass wir mit Billig-Airlines nach Ägypten in die Ferien fliegen können, es aber auf der umgekehrten Route keinen sicheren, menschenwürdigen Weg gibt.
Auch Lukas aus St.Gallen bewegt die Situation in Moria. Handeln würde trotzdem komplett anders: Er plädiert dafür, im Camp Soforthilfe zu leisten, statt die Geflüchteten in der Schweiz aufzunehmen. Ausserdem fürchtet er, mit einer Aufnahme «falsche Signale» an die Menschen in den Heimatländern zu senden und sie so möglicherweise sogar zu einer gefährlichen Flucht über das Mittelmeer zu motivieren.