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Ein faszinierendes literarisches Plädoyer für «Übertretungen» aller Art: «Hagard» von Lukas Bärfuss.
SRF/Lukas Maeder
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«Hagard» von Lukas Bärfuss

Lukas Bärfuss zeigt in seinem starken neuen Roman «Hagard», auf wie dünnem Boden wir technikabhängigen Wesen uns bewegen.

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Ein grundsolider Mann lässt alles liegen, entzieht sich einer Gesellschaft, die sich wie auf einer Rolltreppe nur gleichmässig, aber ohne Zukunftsglaube fortbewegt. Stattdessen zieht ihn eine unbekannte Frau an, der er wie in einem Rausch folgt. Nichts hält ihn von seinem Vorhaben ab. Er, der sonst minütlich in sein Handy starrt, nimmt plötzlich hin, dass der Akku sich bedrohlich leert. Seine Geldbörse kommt ihm ebenso abhanden wie einer seiner Schuhe. Trotzdem hoppelt er der fremden Frau hinterher, ohne ihr Gesicht zu kennen. Folgt er einem Trieb, einer Obsession? Oder verschwindet er absichtlich? Viele Dinge in diesem Buch scheinen willkürlich zu passieren. Alle Optionen sind offen. Fest steht nur, dass es so wie bisher nicht weitergeht. Wir sind in eine «Schwellenzeit» getreten, so Bärfuss, deren Ende, wann immer es uns treffen mag, nur eines bedeuten kann: den «Untergang der Welt wie wir sie kannten». Das klingt pessimistisch, ist aber das Gegenteil: ein faszinierendes literarisches Plädoyer für «Übertretungen» aller Art, um offen zu sein für die Zukunft.

Buchhinweis:
Lukas Bärfuss. Hagard. Wallstein Verlag, 2017.

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