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Die deutsche Schriftstellerin Zsuzsa Bánk an der 64. Frankfurter Buchmesse.
Keystone
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«Schlafen werden wir später» von Zsuzsa Bánk

Zwei Freundinnen pflegen einen engen Kontakt via E-Mail. Und lassen uns Lesende teilhaben an ihren Sorgen, Sehnsüchten und Sinnfragen. Mit «Schlafen werden wir später» ist Zsuzsa Bánk ein sensibles und sprachlich verspieltes Porträt zweier unterschiedlicher Frauen in der Mitte ihres Lebens gelungen.

Marta lebt in Frankfurt und ist eigentlich Schriftstellerin; aber als Mutter von drei kleinen Kindern findet sie kaum je die nötige Ruhe für ihre literarische Arbeit. «Die Kinder saugen mich aus», klagt sie ihrer Freundin Johanna und jammert gleichzeitig auch über den lieblosen Partner und das ewig knappe Geld.

Johanna, die sich in ein kleines Dorf im Schwarzwald zurückgezogen hat, ist als Gymnasiallehrerin tätig und arbeitet nebenbei an ihrer Dissertation über die Dichterin Annette Droste von Hülshoff. Auch sie scheint in einer Krise zu stecken: sie hat eine Krebsbehandlung und eine gescheiterte Beziehung hinter sich und hadert mit ihrer Kinderlosigkeit: «Hätte ich Kinder, wäre es einfacher. Ich müsste jedenfalls nicht immer um mich selber kreisen».

Ganz nach dem Muster des klassischen Briefromans erschliessen sich dem Leser, der Leserin nach und nach die Lebenswelten der Freundinnen Anfang vierzig. Die Weichen sind gestellt und die Frage steht im Raum: was ist jetzt noch möglich? Denn beiden ist klar: «Schlafen werden wir später».

Im Gespräch mit Luzia Stettler stellt Zsuzsa Bánk persönliche Bezüge her und verrät, warum sie genau so lange geschrieben hat, wie dieser Mail-Verkehr im Roman dauert: nämlich fast dreieinhalb Jahre.

Buchhinweis:
Zsuzsa Bánk. Schlafen werden wir später. S. Fischer, 2017.

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