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Rebsortenvielfalt: Im Wallis werden über fünfzig Sorten kultiviert.
Keystone
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Weisse Traditionsweine aus dem Wallis

Über fünfzig Rebsorten werden im Wallis angebaut. Einige von ihnen sind alte, einheimische Sorten, die grösstenteils nur noch in geringen Mengen angebaut werden. Zu ihnen gehören die weissen Rebsorten Humagne blanc, Resi, Lafnetscha und Himbertscha.

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Mit knapp 5000 Hektaren Rebfläche ist das Wallis nicht nur das grösste Weinbaugebiet der Schweiz, sondern zugleich auch das Gebiet mit der grössten Rebsortenvielfalt. Von den über fünfzig kultivierten Sorten sind nicht weniger als zwölf alte einheimische Sorten, die zwar grösstenteils nur noch in geringen Mengen angebaut werden, aber immerhin rund fünf Prozent der gesamten Rebfläche im Wallis belegen.

Alle Weine, die aus diesen vier alten weissen Rebsorten erzeugt werden, sind keine Mainstream-Weine. Mit ihrer knackigen Säure sowie mit ihren eigenständigen und eigenwilligen Aromaprofilen sind sie aber wertvolle Zeugen alter Zeiten, die auch heute noch Trinkspass bereiten.

Humagne blanc und Resi

Von den weissen Rebsorten zählen der Humagne blanc und der Resi (Rèze) zu den ältesten nachgewiesenen Varietäten im Wallis. Beide werden erstmals 1313 im sogenannten Register von Anniviers erwähnt. Der Resi war bis Ende des 19. Jahrhunderts im Wallis weit verbreitet. Heute ist die Resi-Rebe, die nur noch auf knapp drei Hektaren angebaut wird, eine Rarität.

Um den Humagne blanc ist es heute besser gestellt, gehört er doch zu den weissen Spezialitäten, die heute über das Wallis hinaus bekannt sind. Doch auch er wäre beinahe ausgestorben. 1991 wurde er nur noch auf sechs Hektaren angebaut, heute sind es immerhin beachtliche 29 Hektaren.

Lafnetscha und Himbertscha

Beim Lafnetscha und Himbertscha handelt es sich um zwei weisse Rebsorten aus dem Oberwallis, die aus natürlichen Kreuzungen entstanden sind und bei denen der Humagne blanc aufgrund von Genanalysen als einer der Elternteile identifiziert werden konnte.

Der Himbertscha wäre wohl ausgestorben, wenn er nicht in den 1970er Jahren vom Visper Weinproduzenten Josef-Marie Chanton gerettet worden wäre. Bis heute ist Chanton weltweit der einzige Winzer, der den Himbertscha anbaut und von ihm 800 bis 1000 Flaschen pro Jahr erzeugt. Der Lafnetscha wird immerhin noch auf 1,4 Hektaren kultiviert.
Doch auch beim Lafnetscha handelt es sich um eine Rarität.

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