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Wu-Tang Clan: Vom alten Glanz ist nicht viel geblieben.
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Enttäuschender Tiefpunkt: Das neue Album des Wu-Tang Clan

Die neue Scheibe sollte das glorreiche 20-jährige Jubiläum des legendären Wu-Tang Clans markieren; aber «A Better Tomorrow» ist bestenfalls eine halbherzige Sound-Collage einer antriebslosen Truppe von Rappern, die nur noch über Anwälte und Geschäftsberater miteinander reden.

Mit dem Album «Enter The Wu-Tang (36 Chambers)» lieferte der Wu-Tang Clan im November 1993 ein Meisterwerk, das Musikgeschichte schrieb. Rohe Beats mit ausgefransten Soul und Funksamples bildeten damals den düsteren Boden für verzwickte Raptexte, die wie Wurfsterne auf den Zuhörer abgefeuert wurden.

Heute, gut 20 Jahre danach, veröffentlicht der Wu-Tang Clan «A Better Tomorrow» Und um es gleich vorneweg zu nehmen: Auf dieser Scheibe sind auch die vier allerschlechtesten Songs verewigt, die der Wu-Tang Clan in seiner ganzen Karriere veröffentlicht hat.

Der einzige Song, der noch halbwegs an die rohe Unangepasstheit des einstigen Clans erinnert, wurde von Meisterproduzent Rick Rubin mitproduziert. Der frischeste Rapper auf der ganze Platte ist sinnigerweise Ol‘ Dirty Bastard, der schon vor 10 Jahren an einer Drogen-Überdosis verstarb und dessen unveröffentlichtes Rap-Material ein ganz klein wenig des alten Glanzes durchscheinen lässt.

Klar, die Rapper sind immer noch amtliche Profis; leider spürt man, dass sie schon seit Jahren nicht mehr zusammen im Studio standen und wenn überhaupt, dann nur über Anwälte und Berater miteinander kommunizieren. Das abgelieferte Handwerk von Produzent RZA ist halbwegs solide, wenn auch weit entfernt von seiner einstigen kantig-genialen Eigenwilligkeit.

Vielmehr scheitert der einstige Meisterproduzent kläglich am Versuch, den Spagat zwischen kommerziellem Mainstream und echtem Rap zu schaffen. Dabei weiss doch jedes Kind: Echter Rap und Kommerz schliessen sich gegenseitig kategorisch aus.

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