Das Ende der 1960er Jahre war eine Zeit des Umbruchs: Scheinbar unbezwingbare Grenzen wurden überwunden. Die Mondlandung ist in Ulrich Woelks Roman «Der Sommer meiner Mutter» Sinnbild des fundamentalen gesellschaftlichen Wandels in jener Zeit.
Der Roman zeichnet mit leichtfüssiger Sprache nach, wie sich das Leben einer klassisch-bürgerlichen Kleinfamilie verändert - unter dem Eindruck der Hippiebewegung und der sexuellen Befreiung.
In Norbert Zähringers opulentem Werk «Wo wir waren» bricht in der Nacht der Mondlandung vom 20. auf den 21. Juli 1969 ein kleiner Waisenknabe aus einem brutalen Kinderheim aus. Indem sich der Knabe die individuelle Freiheit erkämpft, wiederholt er im Kleinen die Überwindung der Schwerkraft durch die Raumfahrt.
Zähringers Roman entwickelt - ausgehend von der Flucht in jener historischen Nacht - ein faszinierendes Panorama des 20. Jahrhunderts mit unterschiedlichsten Schauplätzen und Figuren.
Das Buch ist ein «Schmöker» im besten Sinn: Es erzählt erfrischend und raffiniert vom alten Menschheitstraum, zu neuen Welten aufzubrechen.
Buchhinweise:
Ulrich Woelk. Der Sommer meiner Mutter. C.H.Beck, 2019.
Norbert Zähringer. Wo wir waren. Rowohlt, 2019.
James Donovan. Apollo 11: Der Wettlauf zum Mond und der Erfolg einer fast unmöglichen Mission. DVA, 2019.