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«Poetry Rain» - Gedichte, die vom Himmel fallen an der Langen Nacht der Museen in Berlin
(Bild: Keystone)
abspielen. Laufzeit 22 Minuten 43 Sekunden.
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Grand Tour – Gedichte aus ganz Europa

Es ist eine grosse Reise: «Grand Tour» versammelt die zeitgenössische Dichtung Europas. Lyrik aus 47 Sprachen wurde hier ins Deutsche übersetzt, darunter Gedichte auf Finnisch, Baskisch oder Georgisch. Selten fiel eine Reise so leicht und hinterliess dennoch so zahlreiche Eindrücke.

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Dass sich Gedichte nicht übersetzen lassen, ist ein geläufiges Vorurteil. «Grand Tour» kann dies widerlegen. Selbstverständlich gehen beim Übersetzen wichtige Bestandteile verloren: Rhythmen, Klangfarben, Bedeutungsfelder. Mindestens so interessant ist aber, was dabei erhalten bleibt; welche Sichtweisen artikulierbar werden, die uns sonst fehlen würden.

Ein litauisches Gedicht, welches das Rauchen mit dem Glauben an Gott vergleicht. Ein schottischer Blick auf Schafe, die – älteren Damen gleich – gut gelaunt den Hang hochstaksen. Eine mazedonische Stimme, die zwischen zwei Wahrheiten «in einem leeren Hausflur flackert».

Jan Wagner und Federico Italiano haben diese seltenen Nachrichten aus der europäischen Gegenwart zusammengetragen. 730 Gedichte aus 49 europäischen Ländern sind unter ihrer Herausgeberschaft in einem Buch vereint worden. Die Gedichte sind in sieben Reisen angeordnet: Dem «Der-Nase-nach-Prinzip» folgend, führen sie kreuz und quer über den Kontinent.

Dieses BuchZeichen will einige Fundstücke aus «Grand Tour» hervorheben und sie zum Klingen bringen. Im Gespräch mit den jungen Schweizer Lyrik-Experten Alisha Stöcklin und Sascha Garzetti geht es darum, die kleinen Kunstwerke zu bestaunen, aber auch nach Erklärungen zu suchen. Mal mit Samthandschuhen, mal mit gnadenlosem Vergrösserungsglas, aber nie ohne Sinn für ihre Schönheit, tasten wir uns durch die vielstimmige Dichtung, diese Lichtung Europas.

Buchhinweis:
Federico Italiano und Jan Wagner (Hrsg.). Grand Tour. Reisen durch die junge Lyrik Europas. Hanser Verlag, 2019.

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