Legal kiffen – Städte machen Druck
- Dienstag, 5. August 2014, 22:20 Uhr
-
Erste Ausstrahlung:
- Dienstag, 5. August 2014, 22:20 Uhr, SRF 1
-
Wiederholung:
- Mittwoch, 6. August 2014, 2:30 Uhr, SRF 1
- Mittwoch, 6. August 2014, 8:35 Uhr, SRF info
- Mittwoch, 6. August 2014, 11:00 Uhr, SRF info
- Mittwoch, 6. August 2014, 12:40 Uhr, SRF info
- Donnerstag, 7. August 2014, 3:50 Uhr, SRF 1
- Donnerstag, 7. August 2014, 12:45 Uhr, SRF info
- Samstag, 9. August 2014, 15:25 Uhr, SRF info
Cannabis sorgt für rauchende Köpfe. Genf will den Genuss entkriminalisieren, um die Polizei zu entlasten. In «Cannabis-Vereinen» könnten die Mitglieder das Gras legal beziehen. Als Schlag gegen den Schwarzmarkt und die Dealer. Auch Basel, Bern und Zürich zeigen Interesse. Wird kiffen bald legal?
Die Bekämpfung des Cannabis-Konsums zeigt in den Schweizer Städten ein ernüchterndes Bild: teuer, aufwendig, unergiebig. Dealerbanden und rund 500‘000 Kiffer beschäftigen Polizei und Justiz. Die meisten von ihnen gelten als harmlose Gelegenheitskonsumentinnen und -konsumenten, doch ihr Vergnügen ist illegal. Mit «Cannabis-Vereinen» will Genf den Leerlauf beenden. Vereinsmitglieder dürfen die Cannabis-Produkte legal beziehen. Diese werden unter staatlicher Kontrolle hergestellt. Das Pionierprojekt zündet. Basel, Bern und Zürich prüfen es in einer Arbeitsgemeinschaft, Winterthur und Biel zeigen Interesse.
Die Gegner des Projekts laufen Sturm. Sie verweisen auf die gescheiterte Volksinitiative zur Legalisierung von Hanf und auf die Gefährlichkeit der Droge gerade für junge Menschen. Der Konflikt zwischen den zwei Lagern ist auch ideologisch aufgeladen. Die Vision einer drogenfreien Gesellschaft kollidiert mit dem Eingeständnis, dass Drogen und Rausch in allen Kulturen zum Menschsein gehören. Mit strikten Verboten wollen die einen ihrem Ziel näher kommen, mit einer staatlichen Regulierung von Produktion, Handel und Konsum die andern.
Unter der Leitung von Karin Frei diskutieren im «Club»:
Ruth Dreifuss, Alt-Bundesrätin, Mitglied der «Weltkommission für Drogenpolitik»
Martin Killias, Prof. für Strafrecht und Kriminologie Universität St. Gallen
Sandro Cattacin, Präsident der Projektgruppe Genf, Soziologieprofessor Universität Genf
Verena Herzog, Nationalrätin SVP/TG
Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport Stadt Bern
Beiträge
-
Karin Frei
Die Moderatorin präsentiert das Thema und die Gäste der Sendung:
-
Ruth Dreifuss
Die Drogenrepression ist aus globaler Optik gescheitert:
-
Filmsequenz 1: Boris Quednow
Die Stimmung hellt auf - die Konzentration nimmt ab:
-
Verena Herzog
Cannabis schadet der Gesundheit und ist gemäss Gesetz in der Schweiz verboten:
-
Filmsequenz 2: Boris Quednow
Veranlagung und intensiver Konsum können eine Psychose auslösen:
-
Sandro Cattacin
Der Cannabis-Verein baut Hanf an, garantiert den Konsumenten Qualität und klärt sie auf:
-
Filmsequenz 3: Boris Quednow
Etwa 10% der Alkohol- und Cannabiskonsumenten entwickeln eine Abhängigkeitserkrankung:
-
Martin Killias
Es ist skandalös, wie mit dem Problem der durch Cannabis verursachten Psychosen umgegnagen wird:
-
Filmsequenz 4: Boris Quednow
Das Experiment der Cannabis-Vereine kann durchgeführt werden, muss aber gestoppt werden, wenn der Konsum zunimmt:
-
Franziska Teuscher
Die Städte tragen die Lasten des Cannabis-Problems, sie waren schon immer fortschrittlich bei der Suche nach Lösungen: