Ab 1978 lebte sie schon einmal für sechs Jahre in Kairo, damals hatte ihr Mann einen Managerjob und sie durfte nicht arbeiten. Heute ist es umgekehrt: Sie führt ihr Fondue-Restaurant, ihr Mann unterstützt sie.
Nach der Zeit in Aegypten lebte Charlotte Ginter Dörig lange in der Schweiz. Sie sehnte sich danach, wieder ins Ausland zu gehen. Vor fast fünf Jahren kam sie als Touristin nach Kairo. Als sie aus dem Flugzeug stieg, hatte sie ein heftiges Erlebnis: Sie fühlte, dass sie nach Hause gekommen war, sie musste weinen und sagte ihrem Mann, dass sie hier bleibe.
Charlotte Ginter Dörig eröffnete ein Fondue-Restaurant, in dem sie auch Raclette serviert. Den Käse lässt sie aus der Schweiz importieren. Sie entwickelte für die muslimischen Gäste ein Fondue ohne Alkohol. Trotz der Hitze findet das Schweizer Fondue grossen Anklang.
Für Charlotte Ginter Dörig war die Revolution nicht einfach, weil sie wegen der Ausgangssperre ihr Restaurant schliessen musste. Sie empfindet ein Vakuum vor den wahlen, niemand weiss, was kommt. Im Moment ist das Thema Revolution nicht mehr so intensiv diskutiert. In Kairo sei es weniger sicher und das Leben in der Stadt funktioniere nicht mehr so gut.
Charlotte Ginter liebt ihren Job. Sie hat ein kleines Restaurant, mit allen Gästen spricht sie persönlich. Sie ist als Geschäftsfrau anerkannt.