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(Fast) alle sprechen von globaler Erwärmung, wir von miesem Sommer!
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(Fast) alle sprechen von globaler Erwärmung, wir von miesem Sommer!

In der vergangenen Woche war das Wetter einmal mehr sehr bescheiden. Auf der Alpennordseite konnte man nur am Mittwoch mit Fug und Recht von einem richtigen Sommertag sprechen.

Dies ist eingermassen erstaunlich, da die Klimamodelle von einer deutlichen Erwärmung bis ins Jahr 2100 ausgehen und vor allem auch in den Sommermonaten grosser Hitze erwarten.

 

Sommer 2012 viel zu grau

Bis jetzt machte sich die Sonne im Sommer 2012 extrem rar. An den meisten Orten gab es nur 60 bis 75 Prozent so viel Sonnenschein wie üblicherweise in der ersten Sommerhälfte oder anders gesagt: Es fehlen landauf, landab 150 Stunden Sonnenschein. Dabei wird vergessen: Der Sommer 2012 war bis jetzt 1,5 bis 2 Grad zu warm! Allerdings beruht der Wärmeüberschuss primär auf den milden Nächten. Die vielen Wolken verhinderten in der Nacht die Abstrahlung, und so kühlte die Erde nicht stark aus. Die Nachmittagstemperaturen entsprachen ungefähr dem Referenzwert der Jahre 1961 - 1990. Die Klimafroscher gehen allerdings in ihren Überlegungen davon aus, dass ein wesentlicher Anteil der Erwärmung milderen Nächten zuzuschreiben ist.

 

Und wo bleibt die Dürre?

In den neueren Studien zum Klima der Schweiz wird weiterhin von grossen Dürreperioden im Sommer gesprochen. im Einzelfall ist dies durchaus möglich, wie dies der Sommer 2003 oder auch die lange Trockenheit im Juni und Juli 2006 gezeigt haben. Allgemein kann aber nicht von Sommerdürre ausgegangen werden. Seit 2007 war es im Tessin in den Sommermonaten stets überdurchschnittlich feucht, und in Zürich zeigen die 20-Jahresmittel seit Beginn der kontinuierlichen Messungen Mitte des 19. jahrhunderts keinen signifikanten Trend.

 

Wird es nun endlich Sommer?

Am Wochenende geht es mit meist trübem Wetter weiter. Häufig fällt Regen, vor allem in den Bergen und im Osten. Im Norden gibt es nur noch mit Mühe 20 Grad, und am Sonntag sinkt die Schneefallgrenze auf rund 2200 Meter. Ab Montag dehnt sich das Azorenhoch zu uns aus. Noch sind sich die Modelle nicht einig, ob wir uns tatsächlich auf eine ganze Woche sonniges Sommerwetter freuen dürfen.

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