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SRF / Sébastien Thibault
abspielen. Laufzeit 120 Minuten 19 Sekunden.
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Dmitri Schostakowitsch: Violinkonzert Nr.2 op.129

Keine brillante, nach Aussen gerichtete Musik, sondern das Gegenteil davon: Als Dmitri Schostakowitsch sein 2. Violinkonzert komponierte, war er 61 Jahre alt und gesundheitlich bereits so angeschlagen, dass er selbst zum Mantel anziehen Hilfe benötigte. 

Kraftlos ist diese Musik allerdings nicht geraten, im Gegenteil: Sie bezieht aus ihrer reduzierten Kargheit eine eindringliche Ausdruckskraft.

Jahrzehntelang war Schostakowitsch im Zwiespalt: Er war der Vorzeigekomponist der Sowjetunion und gleichzeitig immer wieder lebensbedrohlichen Anfeindungen durch die Machthaber ausgesetzt. Gegen Ende seines Lebens hört es damit auf, politischem Tauwetter sei Dank. 1967, als Schostakowitsch dieses Violinkonzert, sein letztes Solo-Konzert überhaupt, komponiert, ist er unangefochten einer der Grossen. Er kann es sich sogar erlauben eine Musik zu komponieren, die im Oktober 1967 uraufgeführt wird, also just in der Zeit der 50-Jahrfeier der Oktober-Revolution, aber alles andere als «jubelnd» klingt.

Was benötigt diese Musik um zu überzeugen? Wie sollen Interpretinnen und Interpreten Kraft und Schwäche gleichzeitig darstellen? Darüber diskutieren die Geigerin Antje Weithaas und die Musikpublizistin Corinne Holtz zusammen mit Norbert Graf.

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